Diguengué (2021)
Bau von drei Klassenräumen inkl. Möbel, Lehrerzimmer, Lagerraum, Latrinen, Brunnen
Standort:
Diguengué (Togo/Afrika)
Projektpartner vor Ort: abed e.V.
Hintergrund:
Bis zum Ersten Weltkrieg war das Gebiet Togos deutsche Kolonie, danach bis zur Unabhängigkeit 1967 Treuhandgebiet der Vereinten Nationen unter französischer Verwaltung.
Togo umfasst eine Fläche von 56.785 km². 6% des Landes sind bewaldetes Gebiet (tropische Regenwälder und Savannenwälder). 33% des Landes werden als Wiesen- oder Weideland genutzt. 23% des Landes bestehen aus Savanne. 25% des Landes werden als Ackerland oder Felder genutzt, besonders zum Anbau von Kaffee, Tee und Kakao, Baumwolle, Kokosnüssen und Erdnüssen sowie Maniok, Reis, Hirse und Mais.
Die Mehrheit der Familien in Diguengué lebt von der Landwirtschaft und der Tierzucht und verdient damit nicht viel. Viele Familien sind besonders arm und vom Klima abhängig. Mangelnder Regen hat Auswirkungen auf die Ernte und die Ernährungssituation der Menschen.
Im Jahr 2010 wurde die Bevölkerung von Diguengué auf 4.967 Einwohner und rund 250 Schulkinder geschätzt.
Es ist anzumerken, dass die Zahl der Kinder, insbesondere der Mädchen, die keine Schule besuchen, viel höher ist als die der Schulkinder. Obwohl es mehr Mädchen als Jungen gibt, werden sie aufgrund der Abwertung des weiblichen Geschlechts und der vorzeitigen Eheschließung diskriminiert.
Dazu kommt, dass die Alphabetisierungsrate allgemein in der Provinz und insbesondere in Diguengué niedrig ist. Und der Anteil der Männer über 15 Jahre, der lesen und schreiben kann, wesentlich höher ist als der Anteil der Frauen. Deshalb soll die Schule, wenn sie ihren Betrieb aufgenommen hat, besonders auch Mädchen die Alphabetisierung ermöglichen.
Togo grenzt im Norden an Burkina Faso, im Osten an Benin und im Westen an Ghana. Im Süden bildet der Atlantische Ozean eine natürliche Grenze.
Diguengué ist ein Grenzkanton in der Zentralregion Togos und eine ländliche Gemeinde in der Präfektur Blitta. Die benachbarten Kantone sind: Yégué, Katchenké, M’Poti und Dikpléléou.
Diguengué ist mit einer beispiellosen Krise im Bildungssektor konfrontiert.
Das einzige katholische Grundschulgebäude in dieser ländlichen Gemeinde, das in den neunziger Jahren erbaut wurde, verfällt rasant. Es besteht aus drei Klassen und zeichnet sich durch baufällige Türen und Fenster, rissige Wände und ein defektes Dach aus.
In jedem Klassenzimmer befinden sich das erste und das zweite Schuljahr der Vorbereitungs-, Grundschul- und Mittelklasse des Primarbereichs.
Die drei Schulräume sind mit je zwei Klassenstufen total überfüllt und weitere Kinder können nicht eingeschult werden. Es fehlt an Schulbänken.
Es gibt derzeit auch keine ordentlichen Toiletten auf dem Schulgelände.
Ein anderes schwerwiegendes Problem ist das fehlende saubere Wasser. Die Trinkwasserversorgung ist sehr dürftig und viele Kinder werden durch das Trinken von unsauberem Wasser krank. Dies stürzt die Familien wiederum in neue Probleme. Besonders im Hinblick auf die aktuelle COVID-19 Pandemie ist die Versorgung mit Trinkwasser und Wasser für die Hygiene überlebenswichtig.
Inklusion:
Die neue Schule wird barrierefrei gebaut, denn es gibt einige geistig und körperlich behinderte Kinder an der Schule. Inklusion wird explizit gefördert.
Projektmaßnahmen:
Die Projektmaßnahme umfassen den Bau eines Schulgebäudes mit drei Klassenräumen, einem Lehrerzimmer und einem Lagerraum sowie den Bau von Latrinen und einem Brunnen.
Das Gebäude sowie die Toiletten werden aus Beton und Ziegelsteinen gebaut, also ein gefestigter klimaunabhängiger Bau. Ein barrierefreier Zugang wird durch die ebenerdige Bauweise, Rampen und breite Türen gewährleistet. Metalltüren und Lamellenfenster werden eingebaut und das Dach mit Wellblech gedeckt. Alle Materialien sind lokal verfügbar und der Bau soll maßgeblich nach den Baurichtlinien in Togo gebaut werden.
Fördervolumen: 58.000 Euro