Inayawan (2011)
Bau einer neuen Vorschule
Standort:
Inayawan (Philippinen/Asien)
Projektpartner vor Ort: Kinder in Not e.V.
Bedingt durch die zunehmende Armut auf dem Land strömen viele Menschen in die philippinische Hafenstadt Cebu City. Besonders ungelernte Arbeiter haben es schwer, in der knapp 800.000 Einwohner zählenden Metropole Fuß zu fassen. Ohne Ersparnisse leben sie und ihre Familien in Elendsvierteln wie Inawayan – am Rande von Müllkippen in provisorischen Holzhütten ohne sanitäre Anlagen und ohne Kanalisation. Sauberes Wasser gibt es kaum, Infektionskrankheiten breiten sich schnell aus und die Unterernährung, vor allem der Kinder, ist ein großes Problem. In ihrer Not geraten die Menschen in einen Kreislauf aus Arbeitslosigkeit, Drogenkriminalität, Diebstahldelikten und immer häufiger auch Kinderprostitution.
Die Chance auf ein Leben mit Zukunftsperspektiven bietet das „Justice, Peace, Integrity of Creation-Integrated Development Center“ – kurz JPIC-IDC, Inc., ein Kindergarten mit angeschlossener Vorschule im Siedlungsgebiet von Inayawan. Seit Jahren betreut dort Pater Kulüke, Missionar und Universitätsprofessor, die von ihm gegründete Einrichtung. Unterstützt wird er dabei von der Aktionsgruppe „Kinder in Not“ e. V. aus Windhagen (Rheinland-Pfalz).
Für das Schuljahr 2011/2012 wurde der Neubau einer Vorschule umgesetzt, die bisher aus Holzhütten und sanierungsbedürftigen Steinbauten bestand. Nur drei Lehrkräfte kümmerten sich dort unter widrigen Bedingungen um mehr als 180 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren. Eine Müllkippe in der Nähe sowie eine benachbarte Schweinezuchtanlage hatten enorme Geruchs- und Lärmbelästigung zur Folge und entzogen den Kindern jegliche Rückzugsmöglichkeiten. Zudem wurde das Schulzentrum für Gemeindeveranstaltungen genutzt, wodurch der Unterricht zusätzlich einschränkt war.
Das neue Vorschulgebäude ist auf einem etwa 400 Quadratmeter großen Grundstück in der unmittelbaren Umgebung entstanden, jedoch weit genug vom Großstadtmüll entfernt. Gebaut wurden drei Klassenzimmer, eine Küche zur Versorgung der Kinder und dringend benötigte sanitäre Anlagen. Darüber hinaus wurde ein Spielplatz errichtet. Wie schon in der bestehenden Einrichtung werden auch hier die Mütter bei der Versorgung der Kinder eingebunden. Sie helfen beim Essenkochen und sorgen für Sauberkeit und Ordnung in der Vorschule.
Die Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP unterstützte den Schulbau mit insgesamt 30.000 Euro. Der Vorschulbesuch ist für die Mädchen und Jungen zukunftsweisend. Hier erlernen sie wichtige Fähigkeiten und Fertigkeiten, um später eine Grundschule besuchen zu können. Außerdem erhalten sie eine warme Mahlzeit und lernen zusammen mit ihren Müttern altersgerechte Körperpflege- und Hygienemaßnahmen. Das Projekt erhielt keine staatliche Unterstützung und war auf Spendengelder angewiesen.
Fördervolumen: 30.000 Euro