Kdeybeng (2022)
Bau von 5 Klassenräumen und Toiletten
Standort:
Kdeybeng (Kambodscha/Asien)
Partnerorganisation vor Ort: Child´s Dream
Hintergrund:
Die Kdeybeng Primary School befindet sich im Dorf Thnorl, Gemeinde Lveng Rusey, Bezirk Chikreng in der Provinz Siem Reap.
Das Dorf liegt eine 2-stündige Fahrt von Siem Reap entfernt und beherbergt 2.753 Menschen aus 538 Haushalten, von denen die meisten für ihren Lebensunterhalt auf den Reisanbau angewiesen sind.
Die Schule ist das ganze Jahr über gut logistisch erreichbar.
Bei Kambodschas unglücklicher Geschichte stellt sich die Frage, ob diese Nation irgendwann in Frieden leben kann. Die Leben der Kambodschanerinnen und Kambodschaner wurden schrittweise zerstört während der Regimes, die nach der Unabhängigkeit von Frankreich 1953 an die Macht kamen und wieder verschwanden.
Die Zerstörung der kambodschanischen Gesellschaft erreichte ihren traurigen Höhepunkt während der Herrschaft der Roten Khmer von 1975-1979 und der 13 Jahre Bürgerkrieg, die darauffolgten. Grausamen Menschenrechtsverletzungen und Völkermord ausgesetzt starben mindestens 1.5 Millionen Menschen während des Regimes der Roten Khmer. Viele Kambodschanerinnen und Kambodschaner wurden gewaltsam umgesiedelt und von ihren Familien getrennt und mussten unter extremen Bedingungen und Hunger leidend Zwangsarbeit verrichten.
Nach mehr als zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg ist Kambodscha eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder Südostasiens und verzeichnet hohe Raten bei Schulabbrechern und Repetenten auf allen Schulstufen und entsprechend bei Analphabeten unter den Erwachsenen.
Trotz des wachsenden Tourismussektors bleibt Kambodscha eines der ärmsten und am wenigsten entwickelten Länder in Südostasien. Die Entwicklung ist im Land und in vielen ländlichen Gemeinden nicht gleichmäßig verteilt, weil auch Korruption und Eigennutz das Wachstum des Landes behindern.
Die großen Städte Siem Reap und Phnom Penh scheinen sich dank der blühenden Tourismusindustrie und der Unterstützung, die sie von den gemeinnützigen Organisationen bekommen, von der Vergangenheit zu erholen. Doch die Mehrheit der Dörfer ab von den Städten bleibt unsichtbar, unerreichbar und ausgeschlossen vom sozio-ökonomischen Wachstum.
Diese Gründe sowie die Tatsache, dass viele Schulgebäude in schlechtem Zustand sind und somit die Sicherheit der Kinder während des Unterrichts nicht gewährleistet ist, führen dazu, dass Bildung vernachlässigt wird. Obwohl man sich in den meisten Gemeinschaften bewusst ist, wie wichtig Bildung für ihre Kinder ist, ist es ihnen aufgrund mangelnder Ressourcen oft nicht möglich, auch nur einfache Schulgebäude mit sauberem Wasser und Toiletten zur Verfügung zu stellen.
Die bestehenden Gebäude sind oft sehr marode und einsturzgefährdet. Es werden oft mehr als 80 Schüler pro Klassenraum unterrichtet.
So ist der Bau von Schulgebäuden in Kambodscha entscheidend, um die Teilnahme am Unterricht zu erhöhen. Zudem werden Gesundheits- und Hygieneprogramme durchgeführt, um die Lebensumstände für Kinder, Jugendliche und ihre Gemeinden zu verbessern.
Bildung ist erwiesenermaßen einer der wichtigsten Faktoren, um eine anhaltende soziale und ökonomische Entwicklung herbeizuführen. Bildung führt zudem zu einer Kultur des Friedens, der Toleranz und des Verständnisses und bildet die Basis einer stabilen Zivilgesellschaft.
Die Grundschule in Kdeybeng hat derzeit 684 Schüler (353 Jungen und 331 Mädchen) im Alter von 5 bis 12 Jahren, die von 20 Lehrer/-innen (4 Männer und 16 Frauen) unterrichtet werden.
Auf dem Schulgelände befinden sich drei Gebäude mit insgesamt zehn Klassenzimmern. Das erste Gebäude wurde 1947 zwar massiv erbaut, ist aber altersbedingt sehr marode und einsturzgefährdet und muss aufgrund von Sicherheitsbedenken dringend ersetzt werden.
Das zweite Gebäude wurde als temporäre Lösung für überfüllte Klassen gebaut. Es besteht aus Wellblech und einfachem Maschendraht für die Außenwände und hat nur halbhohe Trennwände. Die unzureichenden Trennwände zwischen den Klassenzimmern begünstigen Lärm und Chaos, während das Fehlen von Außenwänden extreme Hitze und starken Regen in die Klassenzimmer eindringen lässt und eine sehr ablenkende und unruhige Umgebung für alle schafft.
Nur ein Gebäude ist in einem guten Zustand.
Den Schülern und Lehrern fehlt eindeutig eine geeignete und sichere Lernumgebung.
Projektmaßnahmen
Daher wird dringend ein neues und standardisiertes Schulgebäude mit fünf komplett eingerichteten Klassenzimmern benötigt, das den Schülern ein Umfeld bietet, in dem sie sich entfalten können. Das neue Schulgebäude wird die Bedeutung von Bildung für die gesamte Gemeinschaft unterstreichen. Sechs neue Toiletten werden ebenfalls gebaut, um die sanitären Standards zu verbessern und hygienebedingten Krankheiten vorzubeugen.
Der Ansatz unseres Partners ist, die Gemeinschaft immer in das Projekt einzubinden, um Eigenverantwortung und Community-Entwicklung zu fördern. Für dieses Projekt haben sich die Dorfbewohner bereit erklärt, einen Beitrag zu leisten, indem sie beim Bau des Fundamentes helfen und die Eröffnungszeremonie der Schule organisieren. Mit der Ausführung der Facharbeiten wird ein lokaler Auftragnehmer beauftragt.
Das Schulpersonal und die Gemeinde werden für den Betrieb und die Instandhaltung des neuen Schulgebäudes verantwortlich sein.
Der Bau der Grundschule wird vielen Schülern die Möglichkeit geben, ihre Schulbildung in einer sicheren Lernumgebung fortzusetzen.
Fördervolumen: 55.200 Euro