Kivubo I (2021)

Bau von drei Klassenräumen

Standort:

Kivubo I (Burundi/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Project Human Aid e.V.

Hintergrund:

Das ostafrikanische Burundi, eines der kleinsten Länder Afrikas, liegt auf dem „Welthunger-Index“ regelmäßig auf einem der letzten Plätze. 65% der rund 11 Millionen Einwohner, von denen 90% auf dem Land und von Landwirtschaft leben, gelten als unterernährt. Zwischen 65% und 70% der Menschen leben in absoluter Armut unter der Armutsgrenze von weniger als 1,25 $-US am Tag.


Grund für die desolate wirtschaftliche und dadurch auch soziale Verfassung des Landes und seiner Bevölkerung ist der Bürgerkrieg, der von 1993 bis über 2005 (offizielles Ende) hinaus Hutu und Tutsi an einer (umstrittenen) ethnischen Grenze gegenüberstellte. 300.000 Menschen starben, mehr als 1 Million wurden damals zu Flüchtlingen. Der Frieden in Burundi blieb instabil, die noch junge Demokratie in der Post-Konflikt-Phase steht immer wieder vor großen Herausforderungen.

Die erneute politische Instabilität von April 2015 bis heute – diesmal jedoch rein machtpolitisch und nicht ethnisch motiviert – bezüglich der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, sowie die damit verbundenen Demonstrationen und Flüchtlingsströme in die Nachbarländer lassen Investitionen aus dem In- und Ausland ausbleiben. Das wirkt sich wiederum auf die ohnehin schwache Wirtschaft und fehlende Arbeits- und Ausbildungsplätze für Jugendliche aus.

Im April 2015 war es in Folge der Nominierung des amtierenden Präsidenten durch seine Partei CNDD-FDD (bis 2005 die größte Rebellengruppe im burundischen Bürgerkrieg) zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen zu Demonstrationen in der Hauptstadt Bujumbura gekommen.

Die Proteste richteten sich gegen eine dritte Amtszeit des Präsidenten, der seit 2005 im Amt ist, und laut Opposition mit seiner erneuten Kandidatur gegen die burundische Verfassung, vielmehr noch gegen die Arusha-Verträge verstoße. Die Demonstrationen entwickelten sich zum offenen Konflikt und gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Gegnern des Präsidenten und den Ordnungskräften und Anhängern. Die mitunter Schwächsten der burundischen Gesellschaft werden zu den ersten Opfern der schlechten sicherheitspolitischen Lage und der nach sich ziehenden wirtschaftlichen Krise in Burundi. Auch wenn sich die Sicherheitslage zwischenzeitlich verbessert hat und keine offenen Konflikte mehr ausgetragen werden, so bleibt die Lage vieler Familien weiterhin prekär.

Aufgrund der gravierenden Ernährungssituation vieler Familien und fehlenden Perspektiven ziehen es viele Kinder/Jugendliche vor, das Elternhaus zu verlassen, um sich in der Hauptstadt Bujumbura auf der Straße „durchzukämpfen“. Eine Sensibilisierung der Bezugspersonen ist notwendig, um ein erneutes familiäres Zusammenleben zu ermöglichen und zukünftigen Gewalterfahrungen vorzubeugen. Auch ist eine weitere Sensibilisierung der Bevölkerung notwendig in Bezug auf die dringende Notwendigkeit des Schulbesuchs und Ausbildungsmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Zwar wurden hier in den vergangenen Jahren bereits viele Fortschritte erzielt, jedoch sind immer noch zu viele Kinder nicht eingeschult, insbesondere Mädchen.

Das schulische Angebot, insbesondere außerhalb der Städte, ist vollkommen unzureichend, was zu stark überfüllten Schulklassen (bis zu über 100 Kinder pro Klasse) führen kann.

Kivubo ist eine Außenstation der Pfarrei Kivoga im Bistum Rutana, ca. 117 Kilometer von der Hauptstadt Bujumbura und ca. 12 Kilometer von Kivoga entfernt. Kivubo gehört der Gemeinde Rutovu und der Provinz Bururi an.

Die Bildungssituation in Kivubo ist sehr dürftig. Viele wissensdurstige Kinder sitzen in überfüllten Klassenräumen, aber der Staat kann keine weiteren Gebäude bauen. Es gibt keinen Strom in den Haushalten, sodass Kinder nach Einbruch der Dunkelheit zu Hause nicht lernen können.

Kivubo ist mit seinen ca. 1.000 Einwohnern sehr arm.

An der Kivubo Schule werden zurzeit 180 SchülerInnen von der ersten bis zur dritten Klasse von 6 Lehrern unterrichtet. Nach der 3. Klasse müssen die Schüler in einen anderen Ort, der 5 Kilometer entfernt ist, zu Fuß gehen und dort die Schuljahre 4 bis 9 absolvieren.
Die kleinen Vorschulkinder müssen ebenfalls einen weiten Weg, außerhalb von Kivubo zur Vorschule gehen.

Das vorhandene Schulgebäude besteht aus 3 Klassenzimmern, die in einem sehr mangelhaften Zustand sind.

Projektmaßnahmen:

Wünschenswert wären 6 weitere Klassenräume, um die Jahrgänge 1 bis 6 und die Vorschule an der Kivubo Schule unterbringen zu können. Die neuen Klassenräume wären für die Jahrgänge 1 bis 6 und die alten Räumlichkeiten für die Vorschule.

Das Projekt kann in zwei Phasen umgesetzt werden, so dass zunächst ein Gebäude mit 3 Klassenräumen gebaut wird.

Fördervolumen: 43.991 Euro

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Leguema

Bau von drei Klassenräumen, Lehrerzimmer, Lager, Latrinen und Brunnen

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