Lové (2022)
Bau von 4 Klassenzimmern und Lehrerzimmer
Standort:
Lové (Togo/Afrika)
Partnerorganisation vor Ort: Togoville e.V.
Hintergrund
Der Standort des Projektes befindet sich im Süden von Togo, zwischen Badougbé am Togo-See und Vogan, in der Gemeinde Lové. Das Dorf Lové ist ca. 7 km von der Küste des atlantischen Ozeans entfernt und etwa 40 km westlich von der Hauptstadt Lomé; es gehört zum Kanton Vogan 2, Präfektur Vogan.
Lové kann nur über Sandpisten erreicht werden, es gibt dort weder Strom noch fließendes Wasser. Im Dorf Lové und in den dazu gehörenden Hütten leben etwa 3.600 Einwohner.
Seit 1967 ist Togo eine präsidiale Republik - allerdings mit diktatorischen Zügen. Togo ist ein Vielvölkerstaat: Die wichtigsten ethnischen Gruppen sind die Ewe (rund 40 %) im Süden und die Kabiye (16 %) in der Mitte und im Norden.
Im „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen landete Togo im Jahr 2015 auf dem letzten Platz. Das Ranking basiert auf Richtwerten wie Pro-Kopf-Einkommen, Lebenserwartung, Korruption und soziale Freiheiten. Es hat sich zwar in den vergangenen Jahren etwas nach oben gearbeitet, aber Togo zählt noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt.
Die Alphabetisierungsquote in Togo beträgt 63,7 % bei den Erwachsenen.
Durchschnittlich hat eine Familie in Togo 4,5 Kinder.
Zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft und von einem Durchschnitts-Bruttoverdienst von 43 Euro pro Monat. 55% der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze.
In der Hafenstadt Lomé findet leider immer noch Kinder-Sklavenhandel statt. Fünf- bis 15-jährige werden als Zwangsarbeiter in die Nachbarländer verkauft.
Voodoo und Naturreligionen spielen in Togo eine große Rolle. Neben 50% Anhängern der Naturreligionen gibt es noch 30% Christen und 20% Muslime. Voodoo kommt ursprünglich aus dem benachbarten Benin und bedeutet „Geist“ oder „Gott“. Die Anhänger, Voodoosi, glauben an Orakel, an Wiedergeburt, Ahnenverehrung und an Zeremonien, in denen sie durch Tänze und Tieropfer ihren Göttern Ehrerbietung zeigen. Der Voodoo-Glauben erinnert auch an die Sklavenzeit. Nachfahren von Sklaven oder Sklavenhaltern werden manchmal vom Geist verschleppter Sklaven befallen. Verehrt wird Mama Tchamba, die Mutter der Sklavengottheit, vor allem vom Volk der Ewe, das mit 40 Prozent die Mehrheit der togolesischen Bevölkerung ausmacht.
Noch heute wird an Togoer Gymnasien Deutsch unterrichtet. Auch 100 Jahre nach dem Ende der deutschen Kolonialzeit sprechen geschätzt noch etwa 100.000 Togoer Deutsch. Nationalsprachen Togos sind Ewe und Kabiyé, alleinige Amtssprache ist allerdings Französisch, welches ein Erbe der französischen Kolonialherrschaft darstellt.
Im Süden von Togo sind die meisten Schulen in einem katastrophalen Zustand, Dächer sind undicht, Türen fehlen, die Lichtverhältnisse sind unzureichend.
Es fehlt an Schulgebäuden, häufig sind mehr als 100 Kinder in einem Klassenzimmer. Offene Schuppen, die als Klassenzimmer dienen, findet man in fast jedem Dorf.
Die Schule in Lové hat zwei gut erhaltene Schulgebäude mit je drei Klassenzimmern. In diesen werden rund 360 Kinder unterrichtet mit einer Klassenbelegung von rund 60 Kindern.
Ca. 160 weitere Kinder der älteren Klassenstufen müssen in Schuppen lernen, weil es für sie keine Klassenräume gibt. In den Schuppen ist es staubig und dunkel. Und sie bieten keinen Schutz vor Hitze und Regen.
Auf dem aktuellen Schulgrundstück gibt es keinen Platz mehr für ein neues zusätzliches Gebäude, deswegen wurde ein neues Grundstück in der Nähe vom Bürgermeister festgelegt und zur Verfügung gestellt. Die Kinder haben dann anstatt 4 Kilometer sogar nur einen bis zur Schule zu laufen.
Da das Grundstück unbebaut ist, wird zuerst ein Brunnen gebohrt und mit Dach versehen. Für die Bedürfnisse der Kinder und Lehrer wird eine Toilettenanlage mit 2 x 2 Kabinen gebaut. Beide Anlagen werden von unserem Partner aus Eigenmitteln finanziert.
Projektmaßnahmen
Neubau eines Schulgebäudes bestehend aus 4 Klassenzimmern und einem Lehrerzimmer: Länge 40,90 m, Breite 7,30 m, Klassenzimmer mit 72 qm, Lehrerzimmer mit 28 qm.
Es handelt sich um ein ebenerdiges Gebäude, das massiv aus Betonsteinen gebaut wird. Es hat Stahltüren, durchgebrochene Fassaden und einen Dachstuhl aus Holz und Aluprofilen als Dachabdeckung.
Vor dem Gebäude wird eine Terrasse mit einer Breite von 1,5 m betoniert, die gleichzeitig vom Dach geschützt wird.
Die Gestaltung und Bemaßung von solchen Gebäuden sind vom togolesischen Ministerium für Bildung und Ausbildung vorgegeben.
Die Schule wird staatlich registriert und der Staat stellt und bezahlt die Lehrer.
Fördervolumen: 40.000 Euro