Mballa (2014)
Bau und Ausstattung eines Schulgebäudes mit zwei Klassenräumen
Standort:
Mballa (Tschad/Afrika)
Projektpartner vor Ort: World Vision
Der Tschad zählt zu den ärmsten Ländern Afrikas und steht an viertletzter Stelle (184/187) auf der Rangliste der Vereinten Nationen, die alle Staaten nach einem Entwicklungsindex bewerten (HDI, Human Development Index). In den HDI fließt neben Pro-Kopf-Einkommen und Lebenserwartung auch die durchschnittliche Zahl der Jahre, die ein Kind die Schule besucht, ein. Diese liegt im Falle des Tschad bei erschreckenden 1,5 Jahren!
Das Projektgebiet des Verwaltungsbezirks Mballa befindet sich circa 500 km südlich der Hauptstadt Ndjamena und gut 30 km nordwestlich der Stadt Moundou im Südwesten des Landes in der Region „Logone Occidental“. Der Name Mballa bedeutet „den Fremden freundlich gesonnen“. Die natürliche Bewaldung in der zur Savanne zählenden Vegetationszone ist durch rasch voranschreitende Abholzung weitgehend dem Ackerland gewichen. Die meisten der ca. 36.000 Bewohner des Verwaltungsbezirkes sind Kleinbauern. Die Erträge sind gering, vor allem aufgrund von langen Dürreperioden in den letzten Jahren. Die Gesundheitsversorgung ist mangelhaft: Es gibt nur eine Gesundheitsstation, die Kranken müssen bis dorthin oft weite Wege zurücklegen. Die hygienischen Bedingungen sind schlecht, Krankheiten wie Cholera, Durchfall und Malaria plagen Kinder und ihre Familien. Es wurde ein Regional-Entwicklungsprojekt gestartet, um langfristig und nachhaltig die Armut zu bekämpfen. Dazu gehört auch, allen Kindern Zugang zu einer grundlegenden Schulbildung zu ermöglichen.
Im Projektgebiet gibt es zwar 37 Schulen, sie sind aber in einem sehr schlechten Zustand. Nur drei verfügen über ein festes Gebäude, alle anderen unterrichten in mit Gras und Stroh gedeckten Behelfsgebäuden, die kaum Schutz vor Hitze, Kälte oder Regen bieten (s. Bild). Was die Ausstattung angeht, so sitzen die Schüler meist auf Holzstangen oder Steinen und teilen sich zu fünft ein Buch. Von derzeit 120 Lehrern haben nur 4 eine qualifizierte Ausbildung, alle anderen sind mehr oder weniger gut angelernt. Durchschnittlich besuchen 93 Schüler eine Klasse, der offizielle Standard im Tschad liegt bei 45 Schülern. Unter all diesen Bedingungen ist es nicht verwunderlich, dass nur während fünf bis sechs Monaten des Jahres Unterricht stattfindet, viele Schüler die Schule frühzeitig abbrechen und manche Schulabsolventen kaum Lesen und Schreiben können.
Bildung ist ein wichtiger Schritt aus dem Teufelskreis der Armut. Grundlagen im Lesen, Schreiben und Rechnen eröffnen den Kindern bessere Zukunftsperspektiven auch außerhalb der Landwirtschaft. Damit die Kinder ein gutes Lernumfeld erhalten, wird in enger Kooperation mit den Schulbehörden und Elternvertretern zusammengearbeitet.
FLY& HELP finanziert in diesem Projekt konkret den Bau eines Schulgebäudes mit zwei Klassenräumen und bietet damit (bei einer Klassenstärke von bis zu 60 Schülern) 120 Schülern Zugang zu einem stark verbesserten Lernumfeld. Der Bauplan folgt den Standards des Bildungsministeriums und sieht ein aus Zementsteinen fest gemauertes Gebäude auf einer betonierten Bodenplatte vor, mit ausreichend großen Türen und Fenstern, einem Dach aus verzinkten Wellblech und einer mit Spanplatten abgehängten Decke. Die Dorfbevölkerung wird für den Bau notwendigen Sand und Steine bereitstellen.
Die Kosten für das Gebäude belaufen sich auf 31.700 Euro, die Kosten für die Ausstattung auf 4.900 Euro. Insgesamt betragen somit die Gesamtkosten 36.600 Euro.
Fördervolumen: 36.600 Euro