Mzambazi (2019)
Bau von vier Klassenräumen, Toiletten, Brunnen und Lehrerhaus
Standort:
Mzambazi (Malawi/Afrika)
Projektpartner vor Ort: Umckaloabo Stiftung
Hintergrund:
Die Republik Malawi liegt im südlichen Afrika, ist ca. 120.000m² groß (ca. ein Drittel der Fläche Deutschlands) und hat derzeit etwa 17 Millionen Einwohner. Das Land gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Auf dem Human Development Index (HDI) belegt es Platz 171 von 182 Ländern. Die wichtigsten Kennzahlen des Landes sind dementsprechend ernüchternd: Die Lebenserwartung liegt bei durchschnittlich 60 Jahren, die Rate der HIV Infektionen liegt bei 10,8%, die Alphabetisierungsrate bei nur 74,8% und der Anteil der Kinder und Jugendlichen im Alter von 0 – 24 Jahren bei 67,1% der Gesamtbevölkerung.
Im Norden des Landes befindet sich die Diözese Mzuzu (mit der gleichnamigen Provinz und Stadt), die zu den weniger entwickelten Regionen des Landes zählt. Die Ortschaft Mzambazi liegt westlich der Provinzhauptstadt Mzuzu, ist etwa 2-3 Stunden entfernt und kaum erschlossen.
Die Schule im Ort wird von der Diözese Mzuzu betrieben, die im Jahre 1961 errichtet wurde. Sie deckt eine Fläche von 28.000 KM² ab und verfügt über ca. 700.000 Einwohner. Über 260 Primarschulen, 5 Sekundarschulen, 3 Hochschulen und ein Krankenhaus werden von der Diözese betrieben. Vielfältige karitative Aufgaben werden in den Gemeinden übernommen. Alle Angebote der Diözese richten sich an alle Einwohner, egal welchen Glauben oder Konfession sie angehören.
In einer Bestandsaufnahme wurden diejenigen Schulen begutachtet, die schon jetzt gute akademische Leistungen erbringen, aber in sehr abgelegenen Gebieten sind und dringend Unterstützung in der Infrastruktur benötigen. Daher wurde diese Schule als eine der ersten für die Förderung vorgeschlagen.
Zielgruppe:
Benachteiligte Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 14 Jahren erhalten in der Primarschule eine verbesserte Bildungschance. Die Schüler stammen meist aus ärmsten Verhältnissen und müssen teilweise große Distanzen zu der Schule zurücklegen. Gerade Mädchen sind häufig besonders benachteiligt, da sie oft im Haus und auf dem Feld helfen müssen oder aber schon sehr früh verheiratet werden oder auf den langen Schulwegen immer wieder Gewalt und sexuellen Übergriffen ausgesetzt sind.
Zielsetzung:
Oberstes Ziel des Projektes ist die Verbesserung des Zugangs zu Bildung für die benachteiligte Landbevölkerung in Mzambazi. In Malawi fehlen momentan laut Informationen der deutschen Botschaft etwa 20.000 Klassenräume und über lange Jahre wurde der Ausbau des Bildungssystems, vor allem in ländlichen Regionen, vernachlässigt.
Der Gemeinde ist es darüber hinaus besonders wichtig, dass nicht nur die Lerninhalte des Curriculums bestmöglich vermittelt werden, sondern eine ganzheitliche und wertorientierte Erziehung in der Schule erfolgen kann. Andere Bildungsprojekte der Diözese Mzuzu zeigen durch hohe Nachfrage der Eltern vor Ort eindrucksvoll die Wertschätzung für das Bildungskonzept der Diözese.
Dem Ansatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ folgend wird dabei auf folgendes gesetzt:
- die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten und
- die Motivation, Verantwortung für sich selbst und andere zu übernehmen.
Denn nur gut ausgebildete, selbstbewusste, aktive Heranwachsende haben in Malawi die Chance ihrer Perspektivlosigkeit zu entkommen.
Maßnahmen und Aktivitäten:
Folgende Baumaßnahmen sollen umgesetzt werden:
- Bau von 4 Klassenräumen (2 Blocks à 2 Klassenräumen)
- Sanierung der bestehenden Lehrerhäuser
- Toiletten für Schüler und Lehrer
- 1 Brunnen
Für derzeit 1.310 Schülerinnen und Schüler stehen 13 Klassenräume zur Verfügung. Damit werden durchschnittlich 100 Kinder in Räumen unterrichtet, die für 40 geplant waren. Daher sollen neue Klassenräume errichtet werden.
Um entsprechend qualifizierte und motivierte Lehrer langfristig an die Schule binden zu können, muss adäquater Wohnraum gestellt werden. Daher sind die Lehrerhäuser von großer Bedeutung für die Qualität des Unterrichts. Die Parent Teacher Association (PTA) übernimmt die Verantwortung für das gesamte Schulleben und die Anbindung an die Gemeinde.
Als Eigenanteil wird die Community Feldbrandsteine und Sand beitragen. Weiterhin werden sie einfache Arbeiten im Bau verrichten und für die Sicherheit an der Baustelle sorgen (Diebstahl).
Gut nutzbare Toiletten vervollständigen den Antrag. Der geplante Brunnen hilft auch der gesamten Community den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu erhalten. Die Möbel werden von der Diözese finanziert.
Zeitplan:
Mit dem Bau soll zum Ende der Regenzeit im März 2019 begonnen werden. Die Maßnahme soll im Dezember 2019 abgeschlossen sein.
Fördervolumen: 48.250 Euro.