N'Nababoun B (2022)
Bau von 3 Klassenräumen, Büro, Lager, Toilette, Spielplatz und Brunnen
Standort:
N'Nababoun B (Togo/Afrika)
Partnerorganisation vor Ort: Ossara e.V.
Hintergrund
Djidjondombé ist Teil des Dorfs N’Nababoun, ca. 464 Km nördlich von der Hauptstadt Lomé, 65 km entfernt von Kara und 12 km östlich von der Stadt Bassar. Das Dorf zählt ca. 1.100 Einwohner*innen bestehend aus den ethnischen Gruppen Lamba, Bassar und Peuhls.
Die Menschen leben hier hauptsächlich von der Landwirtschaft, Vieh- und Ziegenzucht. Angebaut werden in dieser Gegend Mais, Hirse, Yams für den eigenen Bedarf; Soja zum Verkauf. Der traditionell betriebene Ackerbau ist aber bedingt durch das Tropenklima - bestehend aus einer Regenzeit (von April bis Oktober) und einer Trockenzeit (von November bis März). Ackerbau wird nur in der Regenzeit betrieben. Der Klimawandel ist auch hier spürbar und hat zur Folge, dass die Ernten nicht immer zur Selbstversorgung reichen.
Im „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen landete Togo im Jahr 2015 auf dem letzten Platz. Das Ranking basiert auf Richtwerten wie Pro-Kopf-Einkommen, Lebenserwartung, Korruption und soziale Freiheiten. Es hat sich zwar in den vergangenen Jahren etwas nach oben gearbeitet, aber Togo zählt noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt.
Die Alphabetisierungsquote in Togo beträgt 63,7 % bei den Erwachsenen. Durchschnittlich hat eine Familie in Togo 4,5 Kinder.
Zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft und von einem Durchschnitts-Bruttoverdienst von 43 Euro pro Monat. 55% der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze.
In der Hafenstadt Lomé findet leider immer noch Kinder-Sklavenhandel statt. Fünf- bis 15-jährige werden als Zwangsarbeiter in die Nachbarländer verkauft.
Voodoo und Naturreligionen spielen in Togo eine große Rolle. Neben 50% Anhängern der Naturreligionen gibt es noch 30% Christen und 20% Muslime.
Noch heute wird an Togoer Gymnasien Deutsch unterrichtet. Auch 100 Jahre nach dem Ende der deutschen Kolonialzeit sprechen geschätzt noch etwa 100.000 Togoer Deutsch.
Djidjondombé ist derzeit mit mehreren grundlegenden Problemen konfrontiert. Es fehlt der Gemeinde an Gesundheits- und schulischer Infrastruktur sowie dem Zugang zu sauberem Trinkwasser.
Djidjondombé ist von N’Nababoun durch den gleichnamigen Fluss getrennt und Kinder müssen täglich 5 km zurücklegen, um die Grundschule von N’Nababoun (G/A) zu besuchen. Dabei werden die Kinder vielen Gefahren ausgesetzt: Vor allem in der Regenzeit müssen sie den Fluss ohne Brücke überqueren und es kommt nicht selten zu Unfällen. Bei Fluten müssen die Kinder manchmal wochenlang dem Unterricht fernbleiben.
2016 wurde im Dorf eine Grundschule durch eine Elterninitiative eröffnet. Sie ist mittlerweile staatlich anerkannt und trägt den Namen „EPP N‘Nababoun G/B“. Der Staat stellt seitdem die Lehrkräfte zur Verfügung und übernimmt ebenso deren Gehälter. Die Grundschule zählte in diesem Schuljahr 2020/21 bereits 87 Schüler*innen, die in 4 Klassenstufen unterrichtet werden. Aber ein Schulgebäude fehlt bis heute noch. Daher werden die Kinder in den vom Elternrat aus Holzpfählen, Lehm und alten Wellblechen gebauten Schuppen unterrichtet (siehe Bilder). Diese provisorischen Bauten bieten kaum Schutz vor der tropischen Sonnenhitze und vor allem vor dem stürmischen Regen. Zudem haben Kinder und Lehrkräfte keine adäquaten Sitzmöglichkei-ten. Das Gebäude ist einsturzgefährdet und stellt eine Gefahr für Lehrer und Schüler dar.
Unser Projektpartner konnte zu Beginn des vergangenen Schuljahres die Schule mit einigen Schulbänken, Tischen und Stühlen sowie Schuluniformen unterstützen.
Projektmaßnahmen
Nun möchten wir ein Schulgebäude mit 3 Klassenräumen, Büro- und Lagerraum sowie eine Sanitäranlage bauen, damit die Schüler*innen an dieser Schule bessere und vor allem sichere Lernbedingungen bekommen. Die prekären Verhältnisse erschweren erheblich die Lernqualität und beeinträchtigen folglich den Schulbesuch der Kinder in Djidjondombé.
Zudem soll der Zugang zu sauberem Wasser durch den Bau eines Pumpbrunnens an dieser Schule ermöglicht werden. Nicht nur die Wasserknappheit wird durch den Brunnen in Djidjondombé reduziert, sondern Krankheiten durch verunreinigte Wasserquellen sollen auch bekämpft werden. Sauberes Trinkwasser verbessert und schützt die Gesundheit, gerade in Zeiten von Corona. Es gibt zudem Kindern die Möglichkeit, dauerhaft zur Schule zu gehen und erleichtert das Leben von Frauen im Dorf, da sie nicht mehr stundenlang täglich laufen müssen, um Wasser zu holen.
Die Dorfgemeinde erklärt sich bereit, durch die Bereitstellung des Grundstückes (aktueller Schulstandort), Kies, Wasser und ungelernte Arbeitskraft mitzuwirken. Auch die Unterbringung und Verpflegung der Mitarbeiter der Baufirma übernimmt die Dorfgemeinde.
Fördervolumen: 56.680 Euro