Nagaluru (2023)

Bau einer Förderschule mit einem Klassenzimmer

Standort:

Nagaluru (Indien/Asien)

Projektpartner vor Ort: Vicente Ferrer Stiftung gGmbH

Land, Region

Die geplante Stiftungsschule liegt in dem Dorf Kamavaram im Bezirk Kurnool, Bundesstaat Andhra Pradesh, im Südosten Indiens.

In dem Dorf werden 122 Familien der Gemeinschaften Scheduled Castes und 5 Familien der Gemeinschaft Scheduled Tribes mit insgesamt 442 Familienmitgliedern unterstützt.


Allgemeiner Hintergrund

2009 hat die indische Regierung ein Gesetz zur kostenlosen und allgemeinen Schulpflicht erlassen (Right of Children to Free and Compulsory Education Act). Nach dem Gesetz müssen Kinder bis zu ihrem 14. Lebensjahr die Schule besuchen.

In den ländlichen Regionen Indiens ist der Zugang zu Bildung für viele benachteiligte Familien immer noch eine große Herausforderung. Von Bildung ausgeschlossen sind verstärkt soziale Gemeinschaften wie Scheduled Castes, Scheduled Tribes, Backward Communities und Other Communities. Bei diesen Gemeinschaften führt die fehlende Schulbildung der Eltern in Verbindung mit sozio-ökonomischer Benachteiligung häufig auch zu einer fehlenden Schulbildung der Kinder, und so werden sie weiterhin von einer persönlichen Entwicklung ferngehalten. Teilweise nehmen Eltern ihre Kinder auch frühzeitig aus der Schule. Vor allem Mädchen sind hier die Leidtragenden. Sie müssen häufig vorzeitig ihre Schulbildung abbrechen, um verheiratet zu werden oder im Haushalt zu helfen und auf ihre kleineren Geschwister aufzupassen.

Vielen Eltern fehlt das Verständnis für die Wichtigkeit einer guten Schulbildung, da sie selbst nie Bildung erfahren haben. Ohne Bildung können ihre Kinder den Kreislauf der Armut jedoch nicht durchbrechen.

Die Eltern werden von der Notwendigkeit einer guten schulischen Ausbildung überzeugt und so machen auch Mädchen immer häufiger ihren Schulabschluss. Die Schulabbrecherquote wird reduziert und die Alphabetisierungsrate erhöht. Die Schüler/innen erhalten einen Schulabschluss und damit die Perspektive auf eine Verbesserung ihrer sozio-ökonomischen Situation. So kann auch die nachfolgende Generation in einem Umfeld aufwachsen, in dem Bildung eine Selbstverständlichkeit ist.

Aufgrund der monatelangen Schulschließungen durch die Corona-Pandemie verschärfte sich zudem die prekäre Bildungssituation der Schulkinder im ländlichen Indien zusätzlich. Viele Kinder können den ausgefallenen Schulstoff nicht ohne zusätzliche Unterstützung nachholen.


Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Um die Lern-Situation der Schülerinnen und Schüler in den ländlichen Regionen zu verbessern, werden sog. Stiftungsschulen gebaut, in denen Förderunterricht geleistet wird. Ziel des Projektes ist es, Grundschulkinder aus benachteiligten sozialen Gemeinschaften durch Förderunterricht in einer Stiftungsschule dahingehend zu unterstützen, dass sie dem Unterricht in der öffentlichen Grundschule problemlos folgen können und in die Sekundarschule versetzt werden.

Die Kinder gehen täglich sechs Stunden in die öffentliche Schule. Sie kommen aus bildungsfernen Familien, ihre Eltern sind größtenteils Analphabeten. Ohne die zusätzliche Unterstützung durch den Förderunterricht in der Förderschule könnten die Jungen und Mädchen dem Unterricht in der öffentlichen Schule nicht folgen.

Durch den Ansatz des Förderunterrichts ist es gelungen, in der Projektregion eine Beschulungsquote in der Grundschule von 100 % und in der Sekundarschule (ab 6. Klasse) von 99,00 % zu erreichen. Es gibt nur noch selten Schulabbrecher/innen, da die Schüler/innen durch die zusätzliche Unterstützung dem Unterricht in der öffentlichen Grundschule problemlos folgen können. Eltern werden von unserem Projektpartner von der Notwendigkeit einer guten schulischen Ausbildung überzeugt und so machen auch Mädchen immer häufiger ihren Schulabschluss. Die Schulabbrecherquote in der Region wird reduziert und die Alphabetisie-rungsrate erhöht. Die Schüler/innen erhalten einen Schulabschluss und damit die Perspektive auf eine Verbesserung ihrer sozio-ökonomischen Situation. Der Kreislauf der Armut wird durchbrochen und die nachfolgende Generation wächst in einem Umfeld auf, in dem Bildung eine Selbstverständlichkeit ist.

Die Grundschüler erhalten in der Stiftungsschule von Montag bis Samstag Förderunterricht. Die Unterrichtsfächer sind Telugu (Landessprache), Englisch und Mathematik. Die Stiftungsschule verfügt über eine eigene Lehrkraft, die vom Central Development Committee (CDC) ausgewählt und bezahlt wird. Das CDC ist die Interessenvertretung der Dorfgemeinschaft. Es ist für alle Belange der Gemeinschaft zuständig. Das Committee verwaltet u.a. das Schulgeld, von dem der Lehrer bezahlt wird (bis zu 900 bis 1.200 Rupien/Monat), die Schulmaterialien sowie die Instandhaltungskosten der Stiftungsschule. Des Weiteren kontrollieren die Mitglieder des CDC die Arbeit des Lehrers und achten darauf, dass die Kinder am Förderunterricht teilnehmen. Das CDC hat sich verpflichtet, die Unterhaltung der Schule nach deren Fertigstellung aus eigenen Mitteln zu finanzieren. So stellen wir sicher, dass die Schule in ihrer Funktion nachhaltig erhalten wird und es zu keiner nachträglichen Umwidmung kommt. Die Schule wird nach der Fertigstellung ebenfalls von der Dorfgemeinschaft für ihre Treffen genutzt.
Während der Bauzeit finden zwei Sensibilisierungs-Workshops statt, die zum Ziel haben, sowohl die Eltern von der Wichtigkeit einer guten Schulausbildung für ihre Kinder zu überzeugen, als auch den Mitgliedern des CDC ihre Verantwortlichkeiten nahezubringen.
In dem Dorf werden 93 Familien der sozialen Gemeinschaften Scheduled Castes mit insgesamt 370 Familienmitgliedern vom RDT unterstützt


Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Die geplante Stiftungsschule liegt in dem Dorf Nagaluru im Bezirk Sri Sathya Sai Bundesstaat Andhra Pradesh, im Südosten Indiens. Das Dorf ist ca. 90 km von dem Stiftungscampus in Anantapur entfernt.

Fördervolumen: 15.015 Euro

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