Orokakaru III (2022)
Bau von zwei Klassenräumen, Bohrloch mit Solar und Sanitärblock mit Lehrerunterkünften
Standort:
Orokakaru III (Namibia/Afrika)
Partnerorganisation vor Ort: Kaokoland e.V.
Hintergrund
Orokakaru liegt ca. 141 km von der Distrikthauptstadt Opuwo entfernt, in einer sehr unwegsamen Gegend in der Nähe der Ehombaberge. Hier ist eines der letzten frei und traditionell lebenden Völker angesiedelt, die Ovahimba, zu den Herero gehörend. Die Entfernung von Windhoek beträgt ca. 900 km.
Wie alle „mobile units“ liegt Orokakaru in einem sehr unwegsamen Gelände, fernab jeglicher Zivilisation.
Im Rahmen eines herausragenden europäischen Programms wurden in den 90er Jahren diese mobile units für die Ärmsten der Armen in verkehrstechnisch nicht erschließbaren oder erschlossenen Gebieten installiert (meist wurde ein einräumiges Gebäude/Hütten oder Zelte errichtet). Mehrere europäische NGO waren daran beteiligt. Leider wurde dabei nicht bedacht, wie ein junges Entwicklungshilfeland wie Namibia nach Auslaufen des europäischen Engagements all diese Schulen unterhalten bzw. mit fachkundigen Lehrern bestücken kann.
So mussten leider, nach Auslaufen der EU-Förderungen und dem Rückzug der europäischen NGO´s, alle mobile units ab dem Jahr 2008 geschlossen werden. Die zarte Blüte der Bildung, mitten in den Busch gepflanzt, verdorrte leider daraufhin.
Ab 2012, auf Grund des riesigen Bedarfs, entschloss sich die namibianische Schulbehörde, mehrere mobile units wieder zu aktivieren. Das Budget war nicht hoch, aber immerhin konnte man einige Schulen wiedereröffnen. Falls vorher ausreichend Substanz vorhanden war, hatte diese aber nach 4 Jahren Schließung erheblich gelitten, falls überhaupt noch etwas Brauchbares für einen Schulbetrieb vorhanden war. Der jetzige, marode Zustand fast aller mobile units erklärt sich auch aus diesem Umstand.
Mit dem Eintreten der Finanzkrise ab 2016, den Dürrejahren, wurden Fonds und Budgets radikal zusammengestrichen, leider auch zuerst bei der Bildung und den Schulen.
So ist auch in Zukunft, von marginalen „Hauruckaktionen“ abgesehen, keine Verbesserung für die Schulen in Sicht und diese sind auf Unterstützung angewiesen. Die Lehrer werden seitens der Schulbehörden angestellt und bezahlt. Das funktioniert mittlerweile. Nur für die Verbesserung der Infrastruktur fehlt dem Staat das Geld.
Auch Strom und Wasser sind an den meisten dieser Schulen nicht verfügbar.
Derzeit besuchen 96 Kinder die Orokakaru Schule, die sich in Vorschule und die Klassen 1-3 aufteilen. 3 Lehrer unterrichten dort. Auch hier ist ein hohes Engagement der Lehrer für die Kinder spürbar. Es wird allseitig versucht, aus der Not eine Tugend zu machen.
Die Schule verfügte lediglich über ein Wellblech-Klassenzimmer und eine Lehrerunterkunft mit einer Matratze auf dem Boden. Kinder, die an der Schule während der Woche verbleiben müssen, schliefen im Freien oder auf dem Boden des Klassenraums.
FLY & HELP hat dort in 2020 bereits 2 Klassenräume und eine kleine Küche gebaut und dies in 2021 um ein Hostel mit Schlafplätzen für die Kinder erweitert.
Man kann davon ausgehen, dass sich die Schüleranzahl nach dem Bau eines Schulgebäudes um einiges vergrößern wird. Es werden weitere Klassenräume und Sanitäranlagen benötigt.
Projektmaßnahmen
- Bohrloch mit Solar und Pumpe
- Zaun
- Zwei Klassenräume
- Sanitärblock mit zwei Lehrerunterkünften
Fördervolumen: 86.900 Euro