Várzea da Roça III (2015)
Bau eines Unterrichtsraumes und einer Zisterne an einer Waldorfschule
Standort:
Várzea da Roça III (Brasilien/Südamerika)
Projektpartner vor Ort: Associaçao Pedagógica Waldorf de Várzea da Roça
Hintergrund:
Die brasilianische Kleinstadt Várzea da Roça liegt im Hinterland des Bundesstaats Bahia. Wirtschaftlich und kulturell hat die Region Sertão, rund 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Salvador da Bahia gelegen, nur wenig zu bieten. Aufgrund mangelnder Verdienst- und Qualifikationsmöglichkeiten zieht es immer mehr Menschen aus dem 20.000 Einwohner zählenden Ort in die Großstadt, deren Armenviertel (Favelas) daraufhin zusehends anschwellen.
Die in Várzea da Roça zurückbleibenden Familienangehörigen führen nicht selten ein Leben, das geprägt ist von Armut, Gewalt, Drogenkonsum und Prostitution. Leidtragende sind besonders die Kinder und Jugendlichen. Schon in der Grundschule ist die Quote derer hoch, die das Klassenziel nicht schaffen und mehrere Anläufe benötigen, um versetzt zu werden. Weil die Kinder oft unregelmäßig und desinteressiert zum Unterricht kommen, suchten die Lehrerkräfte nach Möglichkeiten, wie sie die Schüler neu motivieren und ihnen Perspektiven aufzeigen können.
Um eine Waldorfschule mit Werkstätten und einer Gärtnerei aufzubauen, gründeten sie 2007 den Schulverein Associação Pedagógica Waldorf Várzea da Roça. Im September 2009 wurde zunächst ein Kindergarten eröffnet, den momentan 15 Kleinkinder halbtags und 35 Kinder schulergänzend besuchen. Darüber hinaus engagieren sich die Mitglieder im Bereich der Erwachsenenbildung und vermitteln pädagogisches Basiswissen.
Projektmaßnahmen:
In 2011 wurde der Bau der Waldorfschule durch FLY & HELP unterstützt. In 2014 hat FLY & HELP die Schule um zwei Klassenräume erweitert.
Bisher können an der Schule die Klassen 1 bis 4 unterrichtet werden. Der erste Teil der Grundschulbildung (ensino fundamental) in Brasilien sieht allerdings einen Unterricht von 5 Jahren vor, währenddessen die Kinder von einem einzigen Klassenlehrer unterrichtet werden. Damit die Kinder, die derzeit die Schule besuchen, bis zum Ende der fünften Klasse unterrichtet werden können, wird ein zusätzlicher Klassenraum benötigt.
Sinnvoll ist außerdem der Bau einer weiteren Zisterne für die Schulgebäude, da die bisherige Zisterne für die Sammlung des Regenwassers nicht ausreichend ist. Weiterhin wurden der Bau einer Mauer um das Schulgelände sowie eine neue Schließanlage finanziert.
Fördervolumen: 22.767 Euro