West End Farm (2022)
Bau von 2 Klassenräumen und 2 Lagerräumen
Standort:
West End Farm (Simbabwe/Afrika)
Partnerorganisation vor Ort: Kinderhilfswerk Stiftung Global-Care
Hintergrund
Die West End Farm liegt in der Provinz Manicaland im äußersten Osten von Simbabwe.
Mit hohen Windgeschwindigkeiten fegte Zyklon „Idai“ im März 2019 über den Osten Simbabwes. Mehr als 180 Personen starben, über 60 000 Menschen verloren ihr Zuhause. Straßen, Schulen und landwirtschaftliche Flächen sind zerstört.
Vorübergehend sind die Menschen in Zeltlagern untergekommen. Da die Wohnregion der Familien dauerhaft nicht sicher vor weiteren Naturkatastrophen ist, hat die Regierung ein Umsiedlungsprogramm beschlossen.
West End Farm ist das neue Wohngebiet für die Binnenvertriebenen (IDP), die nach dem Zyklon „Idai“ ihre Häuser verloren haben. Die Regierung baut Wohnhäuser und schafft die Infrastruktur für die neue Siedlung. Das gemeinsame Umsiedlungsprogramm der Regierung und IOM (Internationale Organisation für Migration) hat bereits begonnen.
Das simbabwische Schulsystem
Die meisten simbabwischen Kinder beginnen die erste Klasse im Alter von sechs Jahren. In städtischen Gebieten ist die Unterrichtssprache ausschließlich Englisch, wobei die regionalen Sprachen Shona oder Ndebele als Fach unterrichtet werden.
In ländlichen Schulen lernen die Schüler*innen zunächst in ihrer Muttersprache, gehen aber bis zur dritten Klasse dazu über, alles auf Englisch zu lesen und zu schreiben. Der Lehrplan ist nationalisiert und die vorgeschriebenen Lehrbücher sind alle in Englisch. Die siebenjährige Grundschulzeit endet mit vier staatlich festgelegten Prüfungen in den Fächern Mathematik, Englisch, Shona oder Ndebele und eine Kombination aus Natur- und Sozialwissenschaften.
Frühkindliche Bildung wird für Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren durch das ECD (Early Childhood Development) System angeboten. Die Vorschule ist meistens an die Grundschule angegliedert.
Die Grundschule in West End Farm ist zurzeit in der Entstehung. Die ersten vier Klassenräume befinden sich im Rahmen eines GLOBAL CARE Projekts mit Spenden von Aktion Deutschland Hilft bereits im Bau und werden bis Ende 2021 fertiggestellt sein. Weitere Schulgebäude konnten bislang nicht gebaut werden. Öffentliche Gelder für den Bau der Schule fehlen.
Die nächstgelegene Schule befindet sich etwa 6 km entfernt. Besonders für die jüngeren Kinder ist diese Entfernung nicht zu bewältigen und unsicher. Aus diesem Grund werden die vier Klassenräume der neuen Schule für die Klassen 1-3 und die Vorschule genutzt werden.
Zusätzlich zu den jüngeren Kindern der IDP-Familien werden auch Kinder aus der Umgebung
die Schule besuchen können. Die Schule wird von der Regierung (Rural District Council) betrieben werden.
Für die etwas älteren Grundschulkinder gibt es bislang jedoch keine Unterrichtsmöglichkeiten in der Nähe. Sie müssen weite und unsichere Wege bis zur nächsten Schule auf sich nehmen oder brechen die Schule ab.
Projektmaßnahmen
Als dringende Maßnahmen gilt die Erweiterung der Grundschule um zwei weitere Klassenräume für die größeren Grundschüler.
Die Baupläne entsprechen den Standards und Vorgaben der Regierung für Schulgebäude. Das Gebäude hat eine Grundfläche von ca. 22,11 m x 7,46 m und enthält die zwei Klassenräume. Es wird aus stabilen, langlebigen und lokal verfügbaren Materialien gebaut. Große Fenster erzeugen ausreichend Lichteinfall. Für das Dach werden IBR-Platten benutzt, ein eckiges, trapezförmig geriffeltes Profilblech. IBR-Platten sind so konzipiert, dass sie die vorteilhaftesten Last-/Spannungseigenschaften bei gleichzeitiger Wirtschaftlichkeit bieten. Änderungen an den Bauplänen oder Baumaterialien sind nicht erlaubt, da diese Vorgaben der Regierung sind. Zwischen den zwei Klassenräumen sollen kleine Lagerräume für Bücher und Unterrichtsmaterialien entstehen.
Die Regierung hat zugesichert, sanitäre Anlagen für die Schüler*innen zu bauen und die Gehälter der Lehrkräfte zu zahlen.
Fördervolumen: 44.849 Euro