Ysyry (2021)
Bav von zwei Klassenräumen, Küche, Lehrerzimmer und -wohnung, Toiletten
Standort:
Ysyry (Argentinien/Südamerika)
Projektpartner vor Ort: Guarani Hilfe e.V.
Das Projektdorf Ysyry liegt in der Region Misiones im Nordosten Argentiniens am Ortsrand von
Colonia Delicia/Maria Magdalena am Rio Paraná – ca. 23 Kilometer von Eldorado entfernt.
In dieser Provinz befinden sich auch die Iguazú-Wasserfälle – ca. 100 Kilometer entfernt.
Allgemeiner Hintergrund
Mit diesem Projekt sollen die indigenen Guarani-Kinder gefördert werden. Guaranis haben mit der Abholzung der Regenwälder in Argentinien ihren Lebensraum und damit ihre Kultur und Traditionen weitgehend verloren. Sie besitzen kein eigenes Land, weil nach ihrer Philosophie die Erde heilig ist und allen Menschen gleichermaßen gehört. Das macht ihre Lage besonders prekär, denn die meisten von ihnen leben geduldet und - daher rechtlos - auf Land, das nicht ihr Eigentum ist und aufgrund mangelnder Mittel nicht von ihnen erworben werden kann.
Seit mindestens 2.500 Jahren leben sie im weiten Gebiet zwischen Amazonien und dem La Plata, zwischen dem Atlantik und den Anden.
Zur Zeit der Konquistadoren wurde die Bevölkerung der Guaranies auf ca. zwei Millionen Menschen geschätzt, reduzierte sich aber dann dramatisch.
Vor der Abholzung des Urwaldes lebten die Guaranies vom Jagen und Sammeln in den Wäldern. Heute leben sie vom Betteln, stellen Kunsthandwerk her - ohne Absatzmarkt - und ernähren sich einseitig von Maniokwurzeln und gestoßenem Mais. Durch die einseitige Ernährung leiden die meisten an Mangelerkrankungen. Während sie vor den Kahlschlägen in den Wäldern umherzogen und daher keine Hygieneprobleme kannten, fristen sie heute ihr Dasein auf engem Raum, auf unfruchtbarem, für Weiße unbrauchbarem Land und sind für ansteckende Krankheiten sehr anfällig (z.B. Tuberkulose). Die Guaranies sind heute vom Aussterben bedroht und werden vom Staat oft diskriminiert.
Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung
Das Projekt wird in dem Guarani-Dorf Ysyry umgesetzt. Das Guarani-Gebiet liegt am Ortsrand von Colonia Delicia/Maria Magdalena. Dort gibt es auch eine Schule. Aber diese ist nicht für die Kinder des Guarani-Dorfes bestimmt – sie sind dort nicht erwünscht. Auch hier wird die Diskriminierung der Guarani-Kinder nochmal sehr deutlich.
In vielen Dörfern in Misiones existieren noch keine Schulen für die Guarani-Kinder. Sie werden oft im Freien oder in Behelfsräumen unterrichtet.
So auch in Ysyry. Hier existiert nur eine kleine Holzhütte, die momentan abwechselnd zur Beschulung der 68 Grundschul-Kinder, der Betreuung der Kindergartenkinder sowie als Krankenstation genutzt wird.
Es wird dringend ein richtiges Schulgebäude benötigt, damit die Grundschüler parallel in richtigen Unterrichtsräumen unterrichtet werden können. Die aktuelle Hütte wird dann ausschließlich für die Vorschüler weiter genutzt.
Es soll ein neues Grundschul-Gebäude mit drei Klassenzimmern, einem Büroraum/Lehrerzimmer und einem Schlafraum für die Lehrer entstehen. Außerdem sollen eine kleine Schulküche sowie sanitäre Anlagen gebaut werden.
Ein Schlafraum für die Lehrer ist wichtig, da diese in der Woche an der Schule übernachten müssen und nur am Wochenende nach Hause gehen.
Alle Räume führen auf eine breite überdachte Galerie, auf der auch einmal im Freien unterrichtet werden kann.
Etwas abseits vom Schulgebäude wird ein Waschhaus mit drei Toiletten, drei Duschen und einem Außenwaschbecken zum Wäsche waschen errichtet.
Der Schulbau und das Waschhaus werden in Stein ausgeführt und mit Zinkblech gedeckt.
Fördervolumen: 40.000 Euro