Zubah (2019)

Bau einer 4-klassigen Vorschule

Standort:

Zubah (Liberia/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Liberia e.V.

Hintergrund zur Region

Zubah Town ist eine Gemeinde der Stadt Paynesville, die sich im Osten an die Hauptstadt Monrovias angliedert.

Ein Großteil der in der Community Zubah Town lebenden Bevölkerung hat sich erst nach Beendigung des Bürgerkrieges hier angesiedelt. Dieses Gebiet war bis vor sieben Jahren noch Busch, keine Straße führte von A nach B. Eine starke Ansiedlung und der Bau von Hütten erfolgte erst, nachdem die Straße gebaut worden war. Es ist keine gewachsene Gemeinde, sondern eine Gemeinde großer Fluktuation, so dass ein Aufbau von Strukturen und ein Zusammenwachsen der Gemeinde sehr schwierig ist.

Hauptbeschäftigung und somit Einkommensquelle ist für viele Frauen von Zubah Town das Steineklopfen in so genannte crushed rocks, die beim Straßen- und Hausbau verwendet werden. Ferner verdienen die Frauen den Lebensunterhalt durch Handel, der meistens mit selbst angebautem Gemüse. Die jungen Frauen erwirtschaften ihr Einkommen häufig als Sexworker oder lassen sich von diversen boyfriends ihre Bedürfnisse für materielle Güter bezahlen. 

Die Männer sind häufig Tagelöhner. Einige männliche Jugendliche erwerben ihr Einkommen durch Fahrdienste mit dem Moped, sind “Car boys” (d.h. sie locken Passagiere zu den wartenden Fahrzeugen), reparieren Reifen, verkaufen Schuhe oder Kleidung aus europäischen Kleidersammlungen. Die meisten sind jedoch arbeitslos. 

Kinderarbeit ist keine Seltenheit in Zubah Town, womit die Kinder sich zumindest eine tägliche Mahlzeit sichern.

Das Vorschulprogramm:

In Zubah Town wurde 2009 das GERLIB COMMUNITY CENTER (GCC) in einem angemieteten Wohnhaus errichtet, das bis zum heutigen Zeitpunkt genutzt wird. Diese Tageseinrichtung und Vorschule ist für Kinder im Alter von 2-13 Jahre geöffnet.

Vermittlung von positivem sozialen Verhalten, Kenntnisse wie Lesen, Schreiben und die vier Grundrechenarten sind Bestandteil des Vorschulprogramms. Spielen, Singen und Basteln runden das Lehrangebot ab. Der angegliederte Spielplatz, finanziert von der Deutschen Botschaft in Monrovia, steht den Kindern ebenfalls zur Verfügung.

Zur Zeit besuchen täglich 68 Kinder das GCC. Entsprechend ihrem Alter sind die Kinder in drei Gruppen eingeteilt:

  • Gruppe 1: Kinder im Alter von 2 bis 5 Jahren (20 Kinder)
  • Gruppe 2: Kinder im Alter von 5-7 Jahren (24 Kinder)
  • Gruppe 3: Kinder im Alter von 8-13 Jahren (24 Kinder)

Einige der Kinder kommen erst im Alter von 10 oder 11 Jahren in die Einrichtung und bedürfen besondere Betreuung. Sie haben noch nie einen Stift oder ein Heft in der Hand gehalten und es mangelt häufig an Konzentrationsfähigkeit. In der formalen Schule wird auf diese Kinder keine Rücksicht genommen und somit ist die Erfolgslosigkeit der Kinder vorprogrammiert.

Im GCC sollen auch diese älteren Kinder, die bisher nie die Chance auf Bildung hatten, auf die Grundschule vorbereitet werden. Es werden anschließend auch Kinder im Alter von 12 Jahren noch in die erste Klasse der örtlichen Grundschule aufgenommen.

Zwei Köche, die von Welthungerhilfe finanziert werden, bereiten die tägliche Mahlzeit zu – oft die einzige Mahlzeit, die die Kinder am Tag erhalten.

Das angemietete Gebäude diente auch am Nachmittag als Begegnungsstätte. Die Jugendlichen der Gemeinde trafen sich täglich entweder zum gemeinsamen Sport oder Unterrichtseinheiten unter der Leitung eines Sozialarbeiters des GCCs. Lehrgänge und Kurse werden kostenlos angeboten.

Problemstellung und Lösungsvorschlag:

Das angemietete Gebäude aus den 60er Jahren besteht aus drei Räumen, die viel zu klein sind für die Anzahl der Kinder, die das Vorschulprogramm besuchen. Das Gebäude verfügt über keine ausreichende Ventilation und in zwei Räume fällt wenig Tageslicht, so dass sie zu dunkel sind. Die sanitären Anlagen bedürfen einer Rehabilitierung und sind nicht ausreichend.

Zahlreiche Kinder stehen noch auf der Warteliste, können aber aufgrund der fehlenden Platzkapazitäten im gemieteten Gebäude nicht aufgenommen werden.

Um künftig bis zu 120 Kinder aufnehmen zu können, soll ein neues eigenes Gebäude für das GCC entstehen. Das Grundstück ist bereits gekauft und darauf wurde auch schon ein Waisenhaus errichtet, das 25 Mädchen, deren Eltern bei der Ebola Epidemie verstorben sind, ein neues Zuhause bietet.

Durch den Bau eines neuen Gebäudes werden helle Räume mit ausreichendem Platz für die Kinder entstehen. Es sind vier Klassenräume vorgesehen, ein Lehrerzimmer und ein Lagerraum (siehe Bauplan).

Fördervolumen: 45.000 Euro.

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