Cholokoto II (2023)
Bau von 4 Klassenräumen
Standort:
Cholokoto II (Malawi/Afrika)
Projektpartner vor Ort: School Project Malawi e. V.
Land, Region
Die Nafulu-Schule befindet sich im Distrikt Salima der Zentralregion von Malawi und gehört zum Cholokoto Village (TA Magenga).
Der Standort ist von der Hauptstadt Lilongwe ca. 115 km sowie von der Distrikthauptstadt Salima ca. 20 km entfernt und ist in östlicher Richtung über die M14 und die T358 zu erreichen.
Die flache Landschaft (Höhe: 508 m) ist durch starke Abholzung geprägt. Im Umfeld der Gemeinde wird Subsistenzlandwirtschaft betrieben.
In südwestlicher Richtung befindet sich ein Sumpfgebiet, südöstlich grenzt eine Ausbildungs-stätte der malawischen Armee (MAFCO) an.
Allgemeiner Hintergrund zum Projektland
Malawi ist eine präsidentielle Republik. Die letzten freien Wahlen fanden 2019/2020 statt, die Lazarus Chakwera nach Wahlwiederholung gewonnen hat. Die Menschen haben sehr große Hoffnungen in die neue Regierung gesetzt, inzwischen wächst jedoch der Unmut gegen die politische Führung, steigende Preise, zunehmende Armut und massive Korruption (Corruption Perceptions Index 2021: Rang 110 von 180 Ländern; gtai.de).
Das Land zählt weltweit zu den ärmsten Volkswirtschaften und ist vorwiegend vom Regenfeldbau geprägt. In dem 2020 von den Vereinten Nationen herausgegebenen Länderindex für menschliche Entwicklung (HDI) belegt Malawi Platz 174 von 189 Staaten.
Die Einwohnerzahl hat sich seit 1980 verdreifacht (2022: 22,1 Mio.; gesch. gtai.de).
Mehr als 40 % der malawischen Bevölkerung werden durch Kinder repräsentiert. (Humanium; 2021)
Der Alltag vieler Menschen wird von Armut und Hunger bestimmt. Die Inflationsrate lag 2021 bei 9,3 % und wird für 2022 auf 10,7 % geschätzt (gtai.de). Die Stromversorgung ist in einem desolaten Zustand.
Ein sehr gravierendes Problem stellt in Malawi der Bildungsnotstand dar. 2018 besuchten 41 % der Kinder im schulfähigen Alter keine Schule (National Statistic Office; 2019) oder brachen diese frühzeitig ab. Die Zahl der Analphabeten unter den Erwachsenen ist entsprechend hoch.
Jedes Jahr treten etwa 800.000 Kinder in Standard 1 ein, und nur etwa 300.000 erreichen Standard 8. In der Grundschule haben 75 Prozent der Lernenden keinen Tisch.
Der vom Parlament verabschiedete Haushalt für 2022-2023 hat dem Bildungssektor
462 Milliarden Malawi Kwacha (MWK) zugewiesen; nicht einmal die Hälfte dessen, was benötigt wird. (http://mlauzi.blogspot.com)
Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen
Die Nafulu-Schule existiert bereits. Sie wurde 2017 auf Drängen der Dorfbewohner von der Regierung mit einem Schulblock (1) und vier Lehrern gegründet, da andere Grundschulen für die jüngeren Kinder der Region nicht erreichbar waren. Die Zahl der registrierten Schüler betrug 204.
Inzwischen werden in der Nafulu-Schule 522 Schüler der Klassen 1 bis 4 von 10 Lehrern unterrichtet (Stand August 2022). Nach Angabe der Schulleiterin, Mrs Martha Phiri, gibt es eine hohe Zahl an Waisenkindern.
Die Schulbehörde entzieht sich weitestgehend ihrer Verantwortung für die Schaffung der Infrastruktur und zahlt nur die Gehälter der Lehrer. So findet der Unterricht für die meisten Kinder im Freien oder im Schichtbetrieb in den bislang vorhandenen zwei Klassenräumen statt. Ein halbfertiges Gebäude (2), das von den Eltern und Dorfvorstehern bereits vor längerer Zeit begonnen wurde, wird in der Trockenzeit ebenfalls genutzt. Darüber hinaus baut ein privater Sponsor einen weiteren Schulblock (3) mit zwei Klassenräumen.
Die provisorisch angelegten Latrinen sind in jeder Hinsicht unzureichend, sie bieten keinerlei Hygiene und sind Keimzelle vieler Krankheiten.
Die zunehmende Armut in der Bevölkerung ermöglicht es den Menschen vor Ort nicht, die bauliche Weiterentwicklung der Schule aus eigener Kraft zu bewerkstelligen. Diese ist für die Nafulu-Schule jedoch dringend erforderlich, um Schulabbruch und Lernrückstand zu verhindern und dem Bevölkerungsdruck und klimatischen Veränderungen zu begegnen. Gerade in diesem Jahr hat die Region die Regenzeit durch Überschwemmungen in katastrophaler Weise zu spüren bekommen.
So ist die derzeitige Lage an der Schule trotz aller Bemühungen seitens der Gemeinde sehr prekär, besonders in der sechsmonatigen Regenzeit kann der notwendige Unterricht aufgrund fehlender Räumlichkeiten nicht gewährleistet werden. Die sanitären Bedingungen sind inakzeptabel.
Projektmaßnahmen/Projektbeschreibung
Bau von vier dringend benötigter Klassenräume.
Fördervolumen: 50.000 Euro