San Luis (2020)

Erweiterung eines Skate Parks

Standort:

San Luis (Dominikanische Republik/Südamerika)

Projektpartner vor Ort: SuTrA e.V 

Hintergrund:

Das Projektgebiet San Luis ist ein Slum im Norden der Hauptstadt Santo Domingo. Die Menschen leben in Holz- oder Wellblechhütten ohne Strom und Wasser. Ein Großteil der Bewohner sind Armutsflüchtlinge aus Haiti. Viele Kinder sind bereits im Alter von 3 Jahren den ganzen Tag sich selbst überlassen. Ihre Eltern arbeiten für einen Hungerlohn und haben keine Möglichkeit die Kinder zu betreuen. Häufig müssen größere Kinder auf die jüngeren Geschwister aufpassen, anstatt zur Schule zu gehen oder gar Freizeitaktivitäten nachgehen zu können.

Skaten bedeutet Gemeinschaft, Toleranz und jede Menge Spaß. Neben dem Erfolgsgefühl beim Lernen einer Sportart und dem körperlichen Ausgleich ist es vor allem die Community, die Skateboarding auszeichnet. Schon seit den 1970ern ist Skateboarden eine weit verbreitete und beliebte Freizeitsportart bei Kindern und Jugendlichen. Kriterien wie Alter, Herkunft oder Glauben spielen keine Rolle. Das schafft Selbstvertrauen, bringt Freude und ist somit eine willkommene Alternative zum alltäglichen Leben.

Neben dem Erlernen einer neuen Sportart und dem Spaßfaktor sollen auch Werte wie Gemeinschaftsgefühl und Selbstvertrauen vermittelt werden. Jugendliche werden zu „Junior Coaches“ ausgebildet und lernen somit Verantwortung zu übernehmen. Für viele ist es bereits jetzt mehr als nur Skateboard fahren – ein Lebensgefühl und eine Abwechslung zu dem sonst eher tristen Alltag.

SAN SKATE hilft Kindern und Jugendlichen in der Dominikanischen Republik dabei, ihre Freizeit zu gestalten und gibt dazu regelmäßig Skateboard Unterricht, organisiert Auszüge und besorgt Equipment. Jetzt will SAN SKATE den im vergangenen Jahr gebauten und öffentlich zugänglichen, kostenfreien Skatepark in San Luis, Santo Domingo erweitern.

Über Skateboardkurse, kreative und handwerkliche Workshops können Perspektiven aufgezeigt werden, um ein soziales Miteinander zu fördern und den Kids die Chance auf eine freie und kreative Entfaltung zu bieten.

In Stadtvierteln wie San Luis gibt es kaum Möglichkeiten sich als Kind oder Jugendlicher frei zu entfalten, Interessen weiterzuentwickeln oder eine Sportart sicher auszuüben. Viele Kinder sind bereits im jungen Alter den ganzen Tag sich selbst überlassen. Perspektivlosigkeit und fehlende Betreuungs- und Freizeitangebote verleiten zu einem Leben auf der Straße und verstärken die Gefahr, dass Kinder und Jugendliche in negative Strukturen geraten.

Jede Woche besuchen momentan knapp 45 Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren den Skatepark in San Luis und nehmen an den professionell geleiteten Unterrichtsstunden teil. Der Unterricht ist kostenfrei und auch jegliches Equipment wie Skateboard und Schutzausrüstung werden den Teilnehmern zur Verfügung gestellt.

Der bereits bestehende Skatepark wurde im März 2018 fertig gestellt und von der Gemeinschaft sehr gut aufgenommen. Auch außerhalb der Unterrichtseinheiten ist der Skatepark für die Öffentlichkeit zugänglich und es haben sich bereits weitere Gruppen gefunden die den Park zum Rollschuh-/Inline und BMX fahren nutzen. Immer mehr Kinder möchten an den Unterrichtsstunden teilnehmen, aber der Park ist zu klein für den großen Bedarf. Daher möchte SAN SKATE der Skatepark um einen „Street – Anfänger – Bereich“ erweitern, dieser soll besonders dazu dienen, den Anfängern einen einfachen und sicheren Start in die Welt des Skateboardings zu gewährleisten.

Jeden Montag findet der „GIRLS ONLY“ -Skatetag statt, um allen weiblichen Teilnehmerinnen einen sicheren Ort zum Skaten zu bieten. Das Ziel für die Zukunft ist, genauso viele weibliche als auch männliche Skaterkids im Projekt zu betreuen, auch hierfür wird der Anfängerbereich dringend benötigt.

Seit Beginn dieses Schuljahrs wurde der Skateboard Unterricht auch in den Stundenplan der Kinderhilfswerk Dominiño Schule der 1. Klasse eingebaut, da man so „Schulschwänzer“ zu höherer Anwesenheit im Unterricht motivieren kann, ganz nach dem Motto: No school – No skateboarding! Der Schulbesuch ist also die einzige Anforderung für die Nutzung. Kinder, die nicht im Kinderhilfswerk Dominiño zur Schule gehen, müssen regelmäßig Berichte / Zeugnisse einreichen, sodass die Anwesenheit in der Schule kontrolliert werden kann.

Das Ziel ist, mit dem Ausbau des bestehenden Skateparks noch mehr Kinder zu erreichen und ihnen eine sichere und sinnvolle Nachmittagsaktivität zu gewährleisten. Mit der geplanten Erweiterung können täglich doppelt so viele Kinder an den Unterrichtseinheiten teilnehmen.

Fördervolumen: 10.000 Euro

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