Ziga (2018)

Bau einer Grundschule mit Brunnen

Standort:

Ziga (Burkina Faso/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Abed e.V.

Landesinformationen Burkina Faso

Burkina Faso stand bis 1960 unter französischer Kolonialherrschaft, hieß von Beginn der Unabhängigkeit bis 1984 Obervolta und zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Das Land hat etwa 16,5 Millionen Einwohner (2011) mehrheitlich muslimischen Glaubens. Die Alphabetisierungsrate liegt bei 21,8%, die Arbeitslosenrate bei knapp über 50%. Es gibt 60 gesprochene Sprachen und dementsprechend auch 60 verschiedene Ethnien, die in Burkina Faso trotz kultureller und religiöser Unterschiede friedlich miteinander leben. Die Amtssprache ist Französisch, das Hauptmerkmal, dass die Kolonialmacht hinterlassen hat. 1,2 % der Bevölkerung leben laut Landesstatistik mit HIV/Aids, die Dunkelziffer ist unbekannt.

Auch viele andere Erkrankungen beeindrucken das Leben der Menschen, wie z.B. Malaria, chronische Mangelerscheinungen durch Unterernährung, Asthma und viele andere Krankheiten. Viele der Kranken haben kein Geld, um sich die bereits verbilligte Medikamente zu leisten. Armut ist in Burkina Faso ein großes Problem. Krankheiten bedeuten für die Familien immer existentielle Bedrohungen, da die Kosten für Medikamente und Behandlungen im relativen Verhältnis zum Einkommen sehr hoch sind. Die meisten burkinischen Familien haben viele Kinder, durchschnittlich 4-6. Die Familien finanzieren sich zum größten Teil aus Landwirtschaft und bäuerlichen Kleinbetrieben. Dies ermöglicht jedoch kein hohes Einkommen, so dass die Mehrzahl der Familien große finanzielle Probleme hat, um das normale Leben mit den täglichen existentiellen Bedürfnissen zu meistern. Selbst die Ernährung hält sich auf einem niedrigen Niveau von durchschnittlich 2 Mahlzeiten am Tag, in Krisensituationen, wie einer Dürre, sogar nur einer oder keiner Mahlzeit. Im Durchschnitt gehen 1/3 Kindern in die Schule.

Wenn ein Familienmitglied krank wird, greift man meist zu traditionellen Medikamenten, um die Krankheit zu kurieren, da die pharmazeutischen Medikamente – nahezu immer aus Europa importiert – viel zu teuer sind. So kostet ein Antibiotikum gegen Typhus z.B. genauso wie in Deutschland bis zu 12 Euro, bei einem Durchschnittseinkommen von 40-50 Euro monatlich kaum zu schaffen. Besonders wenn ein Elternteil chronisch oder tödlich erkrankt, steht die gesamte Familie vor einer existentiellen Krise. Da der größte Teil der Bevölkerung auf dem Land wohnt, ist es sehr schwierig für die meisten, einen Arzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen. Zudem ist die Infrastruktur kaum ausgebildet. Selbst wenn sie einen Arzt aufsuchen, ist nicht sichergestellt, ihn oder die Medikamente bezahlen zu können. Viele sterben oder erkranken schwerwiegend, weil sie den Arztbesuch vermeiden. Ähnlich schwerwiegend für die Familie ist der Fall der eintretenden Arbeitslosigkeit. Oft werden die Kinder dann sofort aus der Schule genommen und müssen für die Familie das Geld mit verdienen.

Unsere Partnerorganisation

Unsere Partnerorganisation wurde 2001 in Burkina Faso gegründet und ist dort seit 2003 staatlich anerkannt. Sie betreut mittlerweile einen Schulkomplex in Koudougou/Nadielpoun unter anderem mit Unterstützung von Fly & Help. In Deutschland besteht der gemeinnützige Verein seit 2008 und ist seit 2009 in das Vereinsregister eingetragen. Sie ist seit 2017 Träger der freien Jugendhilfe. Unser Partner hat sich die Verbesserung der Lebensbedingungen der Kinder in Burkina Faso zum Ziel gesetzt, da sie es sind, die am meisten unter der Armut des Landes zu leiden haben. Deshalb setzt sich der Verein dafür ein, dass die Rechte für Kinder formuliert und durchgesetzt werden, Gesundheitsaufklärung und Prävention, besonders im Bereich HIV/AIDS und sexuell übertragbaren Infektionen, umgesetzt wird, Waisen und Kinder in schlechten Lebensumständen medizinische und psychosoziale Hilfe erhalten und Kinder sozialpädagogische Angebote wie Theaterprojekte, Musizieren und Tanzaktionen wahrnehmen können. Durch finanzielle, materielle und psychologische Unterstützung werden Schulbesuche und Berufsausbildungen ermöglicht. Begonnen hat die Unterstützung des Schwestervereins durch die Übernahme von Patenschaften durch deutsche Pateneltern und durch andere finanzielle und ideelle Unterstützung.

In Burkina Faso arbeiten ungefähr 13 Freiwillige im Verein mit, davon sind 5 Sozialarbeiter, 3 Lehrer, 1 Krankenpfleger und 3 Jugendliche. Sie kümmern sich v.a. um die Kinder in besonders schwierigen Lebenssituationen und deren Familien, aber auch um Jugendliche in schwierigen Lebensumständen.

Insgesamt betreuen sie rund 150 Kinder und Jugendliche der Provinz Kadiogo und der Stadt Koudougou.

Ihre Ziele sind:

  • Prävention von HIV/AIDS und sexuell übertragbaren Infektionen (STI),
  • Kampf gegen Kinderhandel und Kinderarbeit,
  • Durchsetzen und Formulieren von Rechten für Kinder,
  • Zurückführung von Kindern in ihre Familie,
  • Vereinfachung des Schulbesuches und der Berufsausbildung
  • interkulturelles Verständnis schaffen und erleben

Das Projekt „Eine Schule für ZIGA“

Ziga ist eines von mehreren Dörfern in der Provinz Yatenga im Norden von Burkina Faso (siehe Karte). Es gehört dem Departement Oula. Ziga liegt ca. 25 km entfernt von der nächsten großen Stadt Ouahigouya. Ziga hat mehr als 4.500 Einwohner. In Ziga soll eine Schule für drei Grundschulklassen errichtet werden. Besonders wichtig ist der Brunnen, der direkt auf dem Schulgelände gebaut werden soll.

Der Grund, eine Schule in diesem Gebiet zu bauen ist, dass es zurzeit lediglich eine kleine Dorfschule aus in Lehmbauweise mit einem Strohdach in sehr schlechten Zustand gibt. Ca. 130 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit diese Schule. Die Schule wird durch die Dorfleute bzw. die Community gebaut werden. Da die Schule mittlerweile viele Baufehler aufweist, müssen die Kinder in der Regenzeit oft nach Hause geschickt werden. Im Norden Burkinas ist die Temperatur sehr oft zu hoch und das Strohdach hat unter den klimatischen Verhältnissen gelitten. Es gibt derzeit keine Toiletten auf dem Schulgelände. Die Mehrheit der Familien im Norden leben von der Landwirtschaft und der Tierzucht und verdienen nicht viel. Viele Familien in Ziga sind arm und unter anderem auch sehr vom Klima abhängig. Bei mangelndem Regen sind die Familien von der Armut extrem getroffen, da dann auch die Ernte schlecht ausfällt.

Dazu kommt, dass die Alphabetisierungsrate allgemein in der Provinz und insbesondere in Ziga niedrig ist, wobei der Anteil der Männer über 15 Jahre wie im ganzen Land Burkina Faso, der lesen und schreiben kann, wesentlich höher ist, als der Anteil der Frauen. Deshalb soll die Schule, wenn sie ihren Betrieb aufgenommen hat, besonders auch Frauen die Alphabetisierung ermöglichen.

Ein anderes Problem ist das fehlende Wasser in der bereits existierenden Schule. Die Wasserversorgung ist dort schlecht und viele Kinder werden durch das Trinken von unsauberem Wasser krank. Dies stürzt die Familien wiederum in neue Probleme.

Die Schule (Grundschule) soll für drei Klassen mit jeweils mehr als 60 Kindern gebaut und erweitert werden. Das Gebäude soll also aus drei Klassenräumen, einem kleinen Lehrerzimmer, einem Lagerraum und Toiletten bestehen. Vom Budget abhängig sollen auch ein mehrfach nutzbarer Pausenhof gestaltet werden.

Das Gebäude sowie die Toiletten werden aus Beton und Ziegelsteinen gebaut, also ein gefestigter klimaunabhängiger Bau. Ein barrierefreier Zugang wird durch die ebenerdige Bauweise, Rampen und breite Türen gewährleistet. Metalltüren und Lamellenfenster werden eingebaut und das Dach mit Wellblech gedeckt. Alle Materialien sind lokal verfügbar. Ein Brunnenbau ist auch geplant, damit die Wasserversorgung in der Schule bzw. im Dorf Ziga verbessert wird, um Krankheiten bei Kindern zu vermeiden bzw. zu reduzieren.

Vor Ort werden Mitglieder unseres Projektpartners den Bau betreuen. Schätzungsweise werden die Bauarbeiten ca. 12 Monate dauern, unter anderem auch deshalb, weil die Materialien eine komplizierte Anreise haben. Unser Partner vor Ort wird dann nach dem Bau weiterhin mit den Dorfleuten eng zusammenarbeiten und plant in Burkina eine Abteilung in Yatenga zu initiieren, um weiterführende Projekte gemeinsam mit den Menschen in Ziga entwickeln zu können, wie die Elektrifizierung der Schule mit Solarenergie oder den Bau einer beruflichen Schule bzw. Produktionsschule (Tierschutz, Gartenarbeit, etc.).

Der laufende Unterhalt der Schule wird unter anderem durch einen Eigenanteil der Familien (sofern das Geld vorhanden ist), zum Teil über unseren Projektpartner (Nachhaltigkeit) und zum Teil über Spenden, die in Deutschland eingeworben werden, mitfinanziert werden. Es gibt schon die Lehrkräfte bzw. drei Lehrer/innen in der Schule, die motiviert sind, den Bau sowie die Initialisierung zum laufenden Betrieb zu unterstützen. Sie haben auch einen guten Überblick über die Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen am Ort.

Fördervolumen: 60.000 Euro

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