Abease (2021)

Bau von sechs Klassenräumen, Büro, Lehrerzimmer, Lagerraum, Toiletten

Standort:

Abease (Ghana/Afrika)

Projektparter vor Ort: Madamfo Ghana Bettina Landgrafe e.V. 

Das Projekt ist im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative "1000 Schulen für unsere Welt" des Deutschen Städtetages, Deutschen Landkreistages und Deutschen Städte- und Gemeindebundes entstanden.


Land, Region

Die Gemeinde Abease liegt in der Bono Region und dem Pru East District mitten in Ghana. Es herrscht ein tropisch-kontinentales Klima.

Allgemeiner Hintergrund

Laut einer Studie des Ghana Education Service (GES) sind nur ca. 2% der Zweitklässler in den öffentlichen Grundschulen des Landes in der Lage, Englisch richtig zu lesen und zu verstehen. Über die Hälfte der Schüler konnte demzufolge überhaupt nicht lesen, weitere 40% der Schüler konnten lediglich ein paar Worte lesen, diese jedoch nicht verstehen.

Die meisten Ursachen für niedrige Alphabetisierungsraten sind fehlende oder nicht ausreichende Schulinfrastruktur und keine vorhandene Wasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Hat ein Dorf keinen Brunnen, holen die Bewohner sich ihr Wasser aus einem schlammigen Bachlauf oder aus einem weit entfernten Brunnen, zu dem nur ein langer Fußmarsch durch den Busch führt.

Fast alle Menschen leiden dann unter Krankheiten, die durch das dreckige Wasser verursacht werden. Besonders die Kinder sind betroffen. Durchfallerkrankungen, wie zum Beispiel Cholera, führen bei den unterernährten und geschwächten Kindern nicht selten zum Tode.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Die SDA-Grundschule von Abease ist besonders betroffen. Dort werden 400 Schüler und Schülerinnen im Alter von 6-12 Jahren von 10 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Die provisorischen Klassenräume bestehen aus einigen Hütten, sind marode und teilweise einsturzgefährdet.

Die Schüler müssen morgens Wasser aus einem 3 km entfernten Bach holen, wodurch sie häufig den Unterricht versäumen. Durch das verunreinigte Wasser grassieren unter den Schülern und Lehrern vermehrt wasserbedingte Durchfallerkrankungen.

Es gibt keine hygienische Toilettenanlage, so dass sich die Kinder im Freien erleichtern müssen. Dort kommt es immer wieder zu Schlangenbissen, was viele Kinder so verängstigt, dass sie die Schule gar nicht mehr besuchen. Besonders für die Mädchen ist die fehlende Toilette ein großes Problem. Da sie während der Menstruation keinerlei Privatsphäre haben, kommen sie während dieser Zeit nicht zur Schule. Diese Zustände führen zu einer hohen Zahl an Schulabbrüchen. Teenagerschwangerschaften und somit ein niedriger Lebensstandard sind häufig die Folge.

Durch den Bau eines neuen Schulgebäudes mit 6 voll ausgestatteten Klassenzimmern, Lehrerzimmer, Büro und Lagerraum sowie einer mechanisierten Wasserversorgung und eines Toilettenhäuschens, möchten wir die unhaltbaren Zustände beenden und Schülern und Lehrern ein angemessenes und menschenwürdiges Lernumfeld schaffen.



Projektziele:

- Zugang zu Bildung für alle Schüler im schulpflichtigen Alter –mit und ohne Behinderung
- Zugang zu sauberem Wasser und angemessenen sanitären
Einrichtungen mit Handwaschanlagen
- Förderung und Schulung im Bereich Hygiene
- Deckung des Trinkwasser- und Nutzwasserbedarfs der Schule und des Dorfes
- Ermöglichung des Schulbesuchs für Mädchen auch während ihrer Menstruation
- Verbesserung des Bildungsstandards
- Reduzierung von Teenagerschwangerschaften
- Reduzierung wasserbedingter Krankheiten


Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Diese Ziele werden durch die nachfolgenden Maßnahmen erreicht:

1. Bau eines Schulgebäudes mit 6 Klassenzimmern inkl. Einrichtung und Ausrüstung (Schulbänke, Tafel etc.), das für Kinder mit und ohne Behinderung gleichermaßen geeignet ist, sowie einer Toilettenanlage mit Waschgelegenheiten. Das Gebäude wird barrierefrei gestaltet mit Rampen und einer behindertengerechten Toilette.
2. Die Arbeitskräfte für den Bau werden weitgehend aus der Dorfgemeinschaft rekrutiert. Besonders qualifizierte Arbeitskräfte (z.B. Dachdecker) werden von extern (jedoch ausschließlich aus Ghana) engagiert und aus der Projektsumme bezahlt.
3. Die erforderlichen Lehrkräfte werden von den Distriktbehörden gestellt und bezahlt
4. Schulmaterialien werden gemäß des ghanaischen Bildungssystems von einheimischen Lieferanten bezogen.
5. Konstruktion eines mechanisierten Brunnens mit Vorratstanks und Zapfstelle, der Bau von Toiletten und eine entsprechende Kampagne zur Sensibilisierung für Hygiene (WaSH).
6. Das neue Schulgebäude wird sich positiv auf die Schüler und die gesamte Gemeinde auswirken. Die Schülerzahlen werden sich erhöhen und die geschaffene, benutzerfreundlichere Lernumgebung wird dazu beitragen, die Leistungen der Schüler zu verbessern.
7. Schulbasierte Aktionen zur Prävention von HIV, sexuell übertragbaren Infektionen und Schwangerschaften bei Jugendlichen.

Fördervolumen: 81.703 Euro

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