Gundumala (2022)

Bau einer Förderschule mit einem Klassenzimmer

Standort:

Gundumala (Indien/Asien)

Projektpartner vor Ort: Vicente Ferrer Stiftung gGmbH

Land, Region

Die geplante Förderschule liegt in dem Dorf Gundumala, Bezirk Anantapur, Bundesstaat Andhra Pradesh, im Süden Indiens. Das Dorf ist 123 km von der Stadt Anantapur entfernt.

In dem Dorf leben 115 Familien der Gemeinschaften Scheduled Castes und 30 Familien der Gemeinschaft Backward Communities.

Allgemeiner Hintergrund

In den ländlichen Regionen Indiens ist der Zugang zu Bildung für viele benachteiligte Familien immer noch eine große Herausforderung. Von Bildung ausgeschlossen, sind verstärkt soziale Gemeinschaften wie Scheduled Castes, Scheduled Tribes, Backward Communities und Other Communities. Bei diesen Gemeinschaften führt die fehlende Schulbildung der Eltern in Verbindung mit sozio-ökonomischer Benachteiligung häufig auch zu einer fehlenden Schulbildung der Kinder und so werden sie weiterhin von Entwicklung ferngehalten. Teilweise nehmen Eltern ihre Kinder auch frühzeitig aus der Schule. Vor allem Mädchen sind hier die Leidtragenden. Sie müssen häufig vorzeitig ihre Schulbildung abbrechen, um verheiratet zu werden oder im Haushalt zu helfen und auf ihre kleineren Geschwister aufzupassen. Vielen Eltern fehlt das Verständnis für die Wichtigkeit einer guten Schulbildung, da sie selbst nie Bildung erfahren haben. Ohne Bildung können ihre Kinder den Kreislauf der Armut jedoch nicht durchbrechen. Aufgrund der monatelangen Schulschließungen durch die Corona-Pandemie verschärfte sich die prekäre Bildungssituation der Schulkinder im ländlichen Indien zusätzlich. Viele Kinder können den ausgefallenen Schulstoff nicht ohne zusätzliche Unterstützung nachholen.

Um die Lernsituation der Schülerinnen und Schüler in den ländlichen Regionen zu verbessern, werden Förderschulen gebaut, in denen Förderunterricht geleistet wird. Ziel des Projektes ist es, Grundschulkinder aus benachteiligten Gemeinschaften durch Förderunterricht in einer Förderschule dahingehend zu unterstützen, dass sie dem Unterricht in der öffentlichen Grundschule problemlos folgen können und in die Sekundarschule versetzt werden.

Durch den Ansatz des Förderunterrichts ist es gelungen, in der Projektregion des RDT eine Beschulungsquote in der Grundschule von 100 % und in der Sekundarschule (ab 6. Klasse) von 99,00 % zu erreichen. Es gibt nur noch selten Schulabbrecher/innen, da die Schüler/innen durch die zusätzliche Unterstützung dem Unterricht in der öffentlichen Grundschule problemlos folgen können. Eltern werden von den Mitarbeitenden des RDT von der Notwendigkeit einer guten schulischen Ausbildung überzeugt und so machen auch Mädchen immer häufiger ihren Schulabschluss. Die Schulabbrecherquote in der Region wird reduziert und die Alphabetisierungsrate erhöht. Die Schüler/innen erhalten einen Schulabschluss und damit die Perspektive auf eine Verbesserung ihrer sozio-ökonomischen Situation. Der Kreislauf der Armut wird durchbrochen und die nachfolgende Generation wächst in einem Umfeld auf, in dem Bildung eine Selbstverständlichkeit ist.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Von Seiten der Regierung gibt es keine Art von Förderunterricht und keine Unterstützung dafür. Der Förderunterricht wird behelfsmäßig auf der Terrasse der eh schon viel zu kleinen Grundschule gehalten.

Ziel des Projektes ist es, Mädchen und Jungen im Dorf Mallikarjunapalli den Zugang zu qualitativ hochwertiger Schulbildung durch den Bau einer Förderschule, in der Förderunterricht geleistet wird, zu ermöglichen.

Die Kinder gehen täglich für sechs Stunden in die öffentliche Schule. Sie kommen aus bildungsfernen Familien, ihre Eltern sind größtenteils Analphabeten. Mit der zusätzlichen Unterstützung durch den Förderunterricht in der Förderschule könnten die Jungen und Mädchen dem Unterricht in der öffentlichen Schule besser folgen.

Die Grundschüler erhalten in der Förderschule jeden Tag jeweils zwei Stunden Förderunterricht vor und nach dem Unterricht der öffentlichen Schule. Der Förderunterricht findet morgens von 6.30 Uhr bis 8.30 Uhr und am Nachmittag von 16.30 Uhr bis 18.30 Uhr statt. Die Unterrichtsfächer sind Telugu (Landessprache), Englisch und Mathematik. Die Förderschule verfügt über einen eigenen Lehrer, der vom Central Development Committee (CDC) ausgewählt und bezahlt wird. Das CDC hat acht Mitglieder (vier Frauen und vier Männer), welche von der Gemeinschaft gewählt werden. Es ist für alle Belange der Gemeinschaft zuständig. Das Committee verwaltet u.a. das Schulgeld, von dem der Lehrer bezahlt wird (von 900 bis 1.200 INR und für besonders qualifizierte Lehrer bis zu 3.000 Rupien/Monat), die Schulmaterialien sowie die Instandhaltungskosten der Förderschule. Die Eltern bezahlen pro Kind 100-200 Rupien/Jahr. Des Weiteren kontrollieren die Mitglieder des CDC die Arbeit des Lehrers und achten darauf, dass die Kinder am Förderunterricht teilnehmen.


Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Die Projektmaßnamen umfassen den Bau eines Gebäudes mit folgenden Maßen; Grundfläche von 121,08 m² bestehend aus einem Klassenzimmer mit den Maßen 9,15 x 6,10 m, einem Lehrerzimmer von 3,05 x 6,10 m sowie einer Veranda von 12,95 x 2,75 m.

Das Gelände für den Schulbau wurde dem Dorf von der Regierung zur Verfügung gestellt und gehört der gesamten Dorfgemeinschaft. Dem CDC liegt die entsprechende Besitzurkunde des Geländes vor. Die Dorfgemeinschaft unterstützt beim Bau der Schule und übernimmt entsprechende Arbeiten. Das CDC ist gemeinsam mit dem RDT für die Projektplanung und -durchführung sowie die tägliche Überwachung und die zukünftige Nachhaltigkeit des Projekts verantwortlich.

Fördervolumen: 13.247 Euro

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