Ka Nwi (2019)

Bau von vier Klassenräumen, Toiletten, Brücke, Wassertank

Standort:

Ka Nwi (Myanmar/Asien)

Projektpartner vor Ort: Deutsche Welthungerhilfev e.V.

Hintergrund:

Das Dorf Ka Nwi liegt im Pyapone Township im Ayeyarwady Delta Division von Myanmar. Die Mehrheit der Menschen sind Buddhisten, doch es existieren kleine Minderheiten von Christen, Muslimen, Hindus und Bahai. Burmesisch ist die gemeinsame Sprache. Die Hauptwirtschafts-zweige der Einwohner sind der Reisanbau, die Kleintierzucht, die Aquakultur und die Fischerei. Im Deltagebiet leben etwa 6,1 Millionen Menschen, davon etwa 40% Bauern und 60% Landlose. 

Die Armutsquote beträgt 45,7% der Gesamtbevölkerung im Deltagebiet. Die gesundheitliche Situation der Kinder ist alarmierend: 37% sind mangelernährt, 27% sind untergewichtig, 7,3% haben ein zu niedriges Geburtsgewicht. Nur 54% der Bevölkerung haben die Grundschule abgeschlossen. Zusätzlich hat die Ayeyarwady Division die zweitgrößte Migrationsrate Myanmars (Binnenmigration 18% aller HH, international 2%).

Das Dorf Ka Nwi wurde im August 2017 in das Projektgebiet des Delta RISE-Projektes integriert. Das Dorf hat kein eigenes Schulgebäude, daher werden die Kinder im Kloster unterrichtet. Die nächste Schule ist 45 Minuten zu Fuß entfernt. Während der Monsunzeit sind die Wege für die Kinder unpassierbar, da sie schlammig, rutschig und gefährlich sind. Das Dorf ist während dieser Zeit nur mit dem Boot erreichbar.

Der Unterricht im Kloster wird von einem von den Eltern beauftragtem Lehrer durchgeführt. Dies geschieht im Einvernehmen mit dem Bildungsministerium (DoE). Verhandlungen von Eltern und Gemeindeleitern mit dem DoE über den Bau einer Schule im Dorf und die Zuweisung von Lehrern sind bisher gescheitert, da das Dorf Ka Nwi ist zu klein, um von der Regierung begünstigt zu werden.

Derzeit betreut ein Lehrer alleine 72 Kinder, vom Kindergarten (22 Kinder) bis zur Klasse 4 (insg. 50 Schulkinder).

Projektbeschreibung:

Das Land, auf dem die Schule gebaut werden kann, wird vom Kloster zur Verfügung gestellt und bleibt in dessen Besitz. Traditionell kümmern sich die Mönche und Nonnen in Myanmar um die Erziehung von Kindern, deren Eltern es sich nicht leisten können, sie zur Schule zu schicken. Das Kloster hat sich bereit erklärt, das Schulgebäude nach der Übergabe zu betreuen und zu erhalten. 

Die Eltern werden beim Schulbau mithelfen und zeigen sich sehr engagiert, das Projekt zu unterstützen. 

Das Delta RISE Projekt unseres Projektpartners hat im August 2017 begonnen, die Bewohner des Dorfes als Zielgruppe zu integrieren. Die bisherigen Ergebnisse des Projekts sind die Steigerung des Einkommens der ländlichen Haushalte, die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit der Gemeinde gegenüber klimatischen Veränderungen sowie die Verbesserung der Ernährung, insbesondere von Frauen und Kindern.

Besonders wichtig sind dabei: die Verbesserung im Reisanbau, einkommensschaffende Aktivitäten vor allem für Landlose sowie Ernährungs-, Hygiene- und Sanitärkampagnen (WASH, Water, Sanitation & Hygiene).

Schulkinder werden je nach Alter und Können in spezielle Aktivitäten integriert. Dazu gehört insbesondere die Hygiene- und Sanitärförderung zur Verbesserung der gesundheitlichen Situation der Kinder. Sie lernen beispielsweise, wie wichtig die Einhaltung von Hygieneregeln ist, um die Übertragung von Krankheiten zu vermeiden, denn Durchfall ist eine der häufigsten Infektionen in der Region und besonders für kleine und unterernährte Kinder gefährlich. Darüber hinaus ist die Errichtung eines Schulgartens und die Durchführung von Sensibilisierungsmaßnahmen für Kinder und Lehrer geplant, um ihnen die Notwendigkeit einer ausgewogenen Ernährung näher zu bringen.

Die dringend benötigte Grundschule samt Kindergarten würden dazu beitragen, die Lebenssituation im Dorf dauerhaft zu verbessern und somit auch zum Erfolg des laufenden Projektes beitragen. Die Eltern können sich auf ihre Aufgaben konzentrieren, wenn die Kinder in die Schule gehen können. Die Kinder wiederum haben die Chance, eine gute Bildung zu erhalten und sind wiederum die neue Generation, die Veränderungen bewirken kann.

Geplante Maßnahmen:

  • Bau von 4 Klassenräumen
  • Beschaffung von Mobiliar/Schreibtischen
  • Errichtung von Wassertank und Latrine
  • Umzäunung des Geländes und Verbesserung der Zufahrtswege

Begünstigte:

72 Lernende (37 Jungen und 35 Mädchen) und 5 Lehrende.

Die Schüleranzahl wird steigen, wenn die Klassenräume fertig sind. Da es momentan nur einen Lehrer und einen Klassenraum gibt, konnten bisher keine weiteren Kinder aufgenommen werden.

Für das Schulgebäude ist der Bau von 4 Klassenzimmern (kleine Klassen teilen sich ein Zimmer) nach landestypischem Standard vorgesehen. Die Schule wird als eingeschossiges Gebäude mit Wellblechdach und auf Pfosten (Erhöhung des Erdgeschosses) stehend errichtet, um Überschwemmungen während der Regenzeit zu vermeiden.

Jedes Klassenzimmer wird mit Schulmöbeln ausgestattet: Tische und Bänke für die Schüler, Tisch und Stuhl für den Lehrer, 1 Tafel und ein Bücherregal oder ein Schrank für Unterrichtsmaterialien.

Die Schule wird auch mit einem 5000 Gallonen (19.000 l) Wassertank ausgestattet, der mit Regenwasser vom Dach des Gebäudes gefüllt wird. Zusätzlich werden 4 Latrinen gebaut sowie eine Umzäunung des Schulgeländes vorgenommen, um das Eindringen von Tieren zu verhindern. Und die Gehwege auf dem Gelände und zu den umliegenden Dörfern werden saniert, um den Schulweg für die Kinder sicherer zu machen.

Fördervolumen: 70.000 Euro

vorher

nachher

Einweihung

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