Kasanje (2019)
Bau von drei Klassenräumen, Büro und Toiletten an einer Vorschule
Standort:
Kasanje (Uganda/Afrika)
Projektpartner vor Ort: Kisoboka e.V.
Das Projekt ist im Rahmen der Gemeinschaftsinitiative "1000 Schulen für unsere Welt" des Deutschen Städtetages, Deutschen Landkreistages und Deutschen Städte- und Gemeindebundes entstanden.
Hintergrund:
Das Projekt befindet sich im Dorf Busami/Wakiso District/Bezirk Kasanje. Vom Zentrum Entebbes aus erreicht man die Schule entweder über den Landweg in ca. 1-1 ½ Stunden oder man überquert den Viktoriasee mit Boot/Fähre und anschließender Fahrt in ca. 30 Minuten. Es ist eine sehr ländlich geprägte Umgebung.
Die vorschulische Bildung ist im Land signifikant unterrepräsentiert. Von 10 Kindern im entsprechenden Alter besuchen 9 niemals eine vorschulische Bildungs- und Betreuungsinstitution (80% der Angebote sind in privater Hand und daher zu teuer). Dies ist besonders verheerend, da sich in der frühen Kindheit die elementaren Entwicklungsprozesse vollziehen. Ohne entsprechende Begleitung und individuelle Förderung entwickeln sich in der Folge erhebliche Defizite in den Bereichen Motorik, Kognition sowie den Sozialkompetenzen. Dies erschwert Kindern den Übergang in die Grundschule, wo vorausgesetzt wird, dass entsprechende Fähigkeiten in den genannten Bereichen bestehen.
Unser Projektpartner ist ein gemeinnütziger Verein, der sich seit 2014 in Uganda für Waisen- und benachteiligte Kinder einsetzt. Im Oktober 2017 wurde ein ca. 6.500m² großes Grundstück für den Bau einer Vorschule erworben, das bereits mit einer massiven Steinmauer eingefasst ist.
Ziele:
In der neuen Vorschule soll den Kindern ein geschützter Raum für ihre Entwicklung geboten werden, in dem sie entsprechend ihrer individuellen Begabungen gefördert werden.
Darüber hinaus liegt es unserem Projektpartner besonders am Herzen den Kindern zu vermitteln, dass sie wertvoll und einzigartig sind. Nur wer sich geliebt fühlt, kann sich bestmöglich entwickeln und sozialkompetent interagieren. Es wird ein nachhaltiger Ansatz angestrebt und daher werden die Kinder auf ihrem weiteren Bildungsweg begleitet, bis sie in die Erwerbsarbeit eintreten.
Daher soll die Anzahl der Kinder pro Klasse auch auf 15 bis 20 limitiert werden.
Die betreuten Kinder sollen durch eine nachhaltige Begleitung und Unterstützung über die Vorschuljahre hinaus zu mündigen Erwachsenen heranwachsen. Damit werden ihnen zum einen vielseitigere Zukunftsperspektiven in ihrem Heimatland offen stehen. Aber auch zum anderen, damit diese dazu beitragen können Stellung zu beziehen, ihr Land und die Gesellschaft voran zu treiben und auch Kernwerte wie z.B. gewaltfreie Erziehung später auf ihre eigenen Kinder und Mitmenschen übertragen können.
Projektmaßnahmen:
Auf dem vorhandenen Grundstück soll ein neues Vorschulgebäude inklusive Schlafsälen für die Waisenkinder entstehen. Das Gebäude wird auf zwei Etagen gebaut. Im Erdgeschoss wird sich die Vorschule befinden und im Obergeschoss die Schlafräume.
Dieser Projektantrag bezieht sich nur auf den Bau des Erdgeschosses.
Der Bau der Vorschule wird für 45 bis 60 Kinder ausgelegt sein. Diese verteilen sich auf 3 Gruppen gemäß dem jeweiligen Alter: Baby Class, Middle Class und Top Class. In jeder Gruppe werden 1-2 Erzieher-innen arbeiten.
In der Vorschule soll insbesondere jungen Frauen eine berufliche Perspektive geboten werden, da Uganda nach wie vor ein sehr patriarchalisches Land ist und die Rolle der Frau durch diese Vorstellungen determiniert wird. Es wird auch eine Köchin angestellt.
Die Vorschule wird privat geführt durch unseren Projektpartner. Die laufenden Kosten finanzieren sich über deren Mitgliedbeiträge, Einzelspenden und den Verkauf von ugandischem Kunsthandwerk.
Fördervolumen: 45.000 Euro