Lotanti (2023)

Bau von 3 Klassenräumen inkl. Möbel, Wasserversorgung, Toiletten, Workshops

Standort:

Lotanti (Nepal/Asien)

Projektpartner vor Ort: Kinderhilfswerk Eine Welt e.V.

Land, Region

Der Projektort heißt Lotanti und gehört als Dorf zur Kalika Rural Municipality im nepalesischen Distrikt Chitwan. Der Distrikt liegt im mittleren Westen von Nepal in der Provinz Bagmati. Der Projektstandort befindet sich im nördlichen Teil des Deukhuri-Tals. Die Entfernung zur Hauptstadt Kathmandu beträgt etwa 191 Kilometer.

In Lotanti selbst leben 288 Menschen, im Kreis Kalika rund 43.000 Personen. Ihren Lebensunterhalt bestreitet die Mehrheit der Menschen hier mit Landwirtschaft, außerdem verlassen viele die Region, um in Indien oder den Golfstaaten als Gastarbeiter*innen tätig zu sein.

Der Projektstandort ist schwer zugänglich, die Straßen sind nicht ausgebaut. Die Schulkinder gehen zu Fuß zur Schule, oft auf unbefestigten Wegen. Während der Regenzeit (Juni-September) ist die Erreichbarkeit von Bergdörfern wie Lotanti zusätzlich erschwert.

Allgemeiner Hintergrund zum Projektland

Der südasiatische Binnenstaat Nepal ist geographisch in die Gangestiefebene im Süden, das Mittelland und die Hochgebirgsregion geteilt. Das Hochgebirge ist dünn besiedelt, die meisten Menschen (>90%) bewohnen die Mittel- und Tiefebene. Rund 2 Millionen der knapp 30 Millionen Nepales*innen leben im Ballungsraum Kathmandu.

Das Armuts- und Entwicklungsgefälle zwischen Stadt und Land ist in Nepal enorm. Nur etwa 65 Prozent der Erwachsenen können lesen und schreiben. Fehlende Infrastruktur erschwert die Versorgung der extrem abgelegenen und gebirgigen Dörfer. Die Menschen leben meist von Ackerbau oder Viehzucht, betreiben Subsistenzwirtschaft und haben keine oder nur eine sehr kurze und einfache Schulbildung erhalten. Tauschhandel ist eine gängige Zahlungsform. Einfache und feuchte Wellblechhütten dienen als Wohnung. Direkt angeschlossen sind Ställe für Kühe, Ziegen und Hühner. Infrastrukturell sind viele unserer Projektregionen schwer erreichbar.

Ein Beispiel: Man benötigt über acht Stunden, um einen Projektstandort zu erreichen, der nur 180 km von Kathmandu entfernt ist. Meist müssen die letzten zwei Stunden zu Fuß gegangen werden. Dementsprechend schlecht versorgt sind die Menschen in diesen Regionen.

Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

In der Shree Rastriya Basic School in Lotanti werden 60 Kinder bis zur 3. Klassenstufe unterrichtet, außerdem gibt es einen Kindergarten. Die Grundschule wurde 2001 eröffnet.
Gegenwärtig besteht die Schule aus zwei Gebäuden. Eines dieser Gebäude beherbergt drei der insgesamt fünf Klassenräume und ist in einem schlechten Zustand. Es soll abgerissen und durch ein neues Gebäude mit drei geräumigen Klassenzimmern ersetzt werden. Das zweite Gebäude auf dem Schulgelände ist in der Bausubstanz gut erhalten und kann weiter genutzt werden. Zudem gibt es nur sehr veraltete Toiletten ohne Zugang zu sauberem Wasser zum Händewaschen. Außerdem gibt es kaum und nur sehr altes, marodes Mobiliar sowie keine Lern- und Unterrichtsmaterialien.
Ein Besuch der Primarschule durch unsere Partnerorganisation Shanti Griha Nepal hat gezeigt, dass die Gemeinschaft und die Schulleitung ihr Bestes geben, um zumindest eine grundlegende Bildung unter diesen Umständen zu vermitteln, das Lernumfeld derzeit aber eher ungünstig ist.
Der Gesellschaft fehlt das Bewusstsein für das Recht auf Bildung und dessen Potenzial für die Zukunft. Oft führt Unwissenheit der Eltern dazu, dass sie ihre Kinder nicht zur Schule schicken.
Das Fehlen von Lehr- und Unterrichtsmaterialien lässt nur eine unzureichende Wissensvermittlung zu, wodurch die Bildungsqualität sinkt. Deshalb besuchen einige Kinder die Schule gar nicht oder die Eltern schicken ihre Kinder auf Schulen oder Internate, welche sehr weit entfernt liegen und häufig sehr teuer sind. Für diese Schulen können sie kaum bezahlen.
Die Erweiterung der Primarschule und die Verbesserung der Bildungsqualität würde die Eltern demnach finanziell entlasten, da sie ihre Kinder auf eine nahegelegene und hochwertige Schule schicken könnten. Die Schülerzahlen werden entsprechend ansteigen.

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Die Baumaßnahme sieht vor, das marode Gebäude mit den drei Klassenräumen abzureißen und ein neues Gebäude mit drei großen Klassenräumen zu errichten.

Außerdem soll ein Toilettenhäuschen mit zwei getrennten Kabinen gebaut werden. Die Wasserversorgung soll kindgerecht gestaltet werden, indem fest installierte und gut erreichbare Wasserhähne über Waschbecken angebracht werden. Das Schulgelände soll außerdem eingezäunt werden, um den Kindern Schutz vor Wildtieren zu bieten.

Als optimale Ergänzung finden auf dem Gelände spezielle Kurse für die Kinder und Jugendlichen, ihre Eltern, Gemeindemitglieder, Lehrer*innen und die Schulleitung statt, sodass sich das Bildungsverständnis eines großen Bevölkerungsteils verbessert. Hierzu werden Trainings zu verschiedenen, bedarfsorientierten Themen für alle ethnischen Gruppen und Geschlechter angeboten.

Das langfristige Ziel des Projekts besteht darin, für alle Kinder im Grundschulalter in Lotanti und Umgebung ausreichend Schulplätze und ein optimales Lernumfeld einzurichten, um das Bildungsniveau zu steigern und die Lebensbedingungen für alle Gemeindemitglieder zu verbessern.

Fördervolumen: 55.000 Euro

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