Musupo (2018)
Bau von drei Klassenräumen und zwei Zisternen
Standort:
Musupo (Uganda/Afrika)
Projektpartner vor Ort: Deutsche Welthungerhilfe
Karamoja ist eine entwicklungspolitisch besonders förderungswürdige Region in Uganda. Sie nimmt 14% der Landesfläche ein, hat aber mit 1,2 Millionen nur 4% der Einwohner. Überwiegend sind dies Viehzüchter, die zur Eigenversorgung etwas Landwirtschaft betreiben. Nach dem letzten offiziellen Zensus (2011) liegt die Grundschul-Einschulungsquote in Uganda im urbanen Raum national bei 74%, im ländlichen Raum bei 37%, in Karamoja aber nur bei 17%.
Die Kleinstadt Moroto ist das administrative und wirtschaftliche Zentrum von Karamoja. Sie liegt auf 1.500 m Höhe am Fuß des Mount Moroto, eines bis auf 3.000 Meter aufragenden Gebirgszuges.
Die Grundschule Musupo ist etwa 10 km von Moroto entfernt, ebenfalls am Berghang gelegen.
Die SchülerInnen gehören dem Bergstamm der ‚Tepeth‘ an. Ihre Eltern wohnen in kleinen, oft weit entfernten abgelegenen Siedlungen. In der Nähe der Schule gibt es ebenfalls nur Streusiedlungen (Rundhütten aus Zweigen und Stämmen mit Lehmverputz und Grasdach), keine festen Häuser.
Die bestehenden Schulgebäude und eine Schulküche wurden zwischen 2011 und 2014 von der italienischen NGO ISP errichtet, um auch den Kindern dieser ethnischen Minorität die Möglichkeit der Grundbildung zu ermöglichen.
Das ugandische Grundschulsystem hat sieben Klassen. Bisher kann nur der Unterricht der Klassen 4 bis 7 in Klassenräumen stattfinden. Die Kinder der drei untersten Klassen müssen im Freien, unter Bäumen unterrichtet werden. Bei Regen oder starkem Wind ist kein Unterricht möglich.
Bei dem Besuch unseres Projektpartners in der Schule waren 111 Kinder anwesend, 55 Jungen und 56 Mädchen. Die Zahl der eingeschriebenen Kinder liegt erheblich höher, jedoch kommen wegen der widrigen Umstände eine Reihe von Kindern nur unregelmäßig zur Schule.
48 Kinder besuchen die erste Klasse. In der 2. Klasse sind es dann nur noch 13. Dies zeigt die Auswirkungen der unzureichenden Lern- und Lehrbedingungen.
Projektmaßnahmen:
Die erste Priorität dieser Schule liegt beim Bau der fehlenden Klassenräume. In einer möglichen späteren zweiten Bauphase ist es sinnvoll, jeweils einen Schlafraum für Jungen und einen weiteren für Mädchen einzuplanen, denn die Schule hat ein großes Einzugsgebiet und für viele Kinder ist es kaum möglich, abends zu ihren Bergdörfern zurückzukehren.
Es wird vorgeschlagen, die vorhandenen vier Klassenräume um einen weiteren Block von 3 Räumen zu erweitern.
Dabei soll nicht auf die Standardpläne des Erziehungsministeriums zurückgegriffen werden. Vielmehr soll das Gebäude zwar kostengünstig, aber solide und mit ansprechender Architektur gestaltet werden, die Bezug auf die lokalen Bedingungen (bergige Lage, semi-arides Klima mit hohen Temperaturen in der Trockenzeit) nimmt und überwiegend mit lokal verfügbaren Baumaterialien arbeitet. Elemente des bioklimatischen Bauens sollen einbezogen werden (z.B. Massiv-Wände als Wärmespeicher). Die Dachfläche soll zur Regenwassersammlung genutzt werden.
Lernen und Leben in dieser Schule soll Spaß machen.
Förderumfang: 52.000 Euro