Okoupaue (2022)

Bau eines Atriums mit Sanitärblock inkl. einer Lehrerunterkunft

Standort:

Okoupaue (Namibia/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Kaokoland e.V. 

Region, Land

Der Ort Okoupaue liegt im Kaokoveld, ca. 25 Kilometer von Opuwo entfernt.

Die Schüler dort gehören hauptsächlich der Ethnie der Ovahimba an. Vereinzelt lernen dort auch andere Zembakinder (Ovahimba, Owatwa, Tjimba, Mbandanderu). Die Zemba gehören alle zur Sprachgruppe der Herero.

Bei den Ovahimba besteht zunehmend der Wunsch, ihre Kinder zur Schule zu schicken und auch die Kinder selbst möchten gerne zur Schule. Ebenso legt die Regierung Wert darauf, die Ovahimba als archaisch lebende Gemeinschaft in die Sozialgemeinschaft einzugliedern, zu fördern und zu bilden.

Sie sind mittlerweile Halbnomaden und eines der letzten noch nomadisierenden Völker dieser Welt. Auch auf Grund dieser Tatsache sind die Schulen nicht nur Schulen, sondern auch Sozialstationen, in denen die Kinder während der Schulzeit leben und betreut werden müssen, da Teile der Familie oder auch die gesamte Familie mit ihren Herden auf Wanderschaft ist. Ein zusätzlicher Aspekt sind die enormen Entfernungen, die die Schüler zu ihren Wohnstätten haben (u.U. mehrere 10 km).

In Namibia leben rund ein Dutzend Volksgruppen, denen die namibische Verfassung kulturelle Eigenständigkeit zusichert: Ovambo, Herero, Nama, Damara ebenso wie Afrikaaner. Viele Völker Namibias sind Nomaden oder mittlerweile Halbnomaden, die ihre Viehherden begleiten oder als Jäger und Sammler noch teilweise umherziehen.

Allgemeiner Hintergrund

Namibia besteht zum großen Teil aus Farmflächen und Naturparks. Es ist daher nicht ganz einfach, flächendeckend für genügend Schulen zu sorgen. Das Land kann diese Leistung nicht alleine bringen und wird dabei unterstützt durch Hilfe von außen, unter anderem aus Deutschland.

Die meisten Kinder schlafen auch in der Nähe der Schule, weil die Fußwege dorthin so lang sind. Solange keine zusätzlichen Schlafräume geschaffen werden können, müssen die Kinder auf dem nackten Erdboden schlafen, zugedeckt mit Lumpen. Das bedeutet, sie sind im Sommer sämtlichen Gefahren ausgesetzt sind, wie Schlangen, Skorpionen und Ungeziefer. Im Winter herrschen Temperaturen zwischen +5 und Minusgraden. Und während der Regenzeit werden sie nass.

Die Schulbehörde zahlt an fast allen Schulen nur eine Mahlzeit am Tag – pures Maismehl. Diese „Lebensmittelzuteilung“ ist für die Kinder nicht ausreichend. Ein vernünftiger Lernprozess ist bei dieser Versorgung unmöglich. Abgesehen von dem Hungergefühl wären die Kinder damit eindeutig mangelernährt, was die geistige und körperliche Entwicklung der Kinder stark beeinträchtigt. Unser Projektpartner vor Ort muss daher unterstützend eingreifen und versucht, an einigen Schulen die zusätzlichen Mahlzeiten zu finanzieren.

Voraussetzung dafür, dass eine Vollversorgung mit Lebensmitteln (4 Mahlzeiten am Tag, ausgewogene Kost) vom Staat bezahlt wird, ist, dass die Schulen über ein Hostel mit Sanitärtrakt, eine Küche mit Speiseraum und Betreuerunterkünfte verfügen.

Neben den Gebäuden fehlt es auch an geeigneten Lehrmaterialen. Das beginnt bei den Wörterbüchern für alle offiziellen Sprachen Namibias. Für einige der Minderheiten-Sprachen, wie die Sprache der Himba oder der San, gab es bisher keine gültigen Wörterbücher. Das Institut für Bildung und Entwicklung ist dabei, diese Lücke zu füllen. Denn ohne Wörterbücher gibt es keine verlässliche Schriftsprache und das macht den Unterricht an Schulen in diesen Sprachen fast unmöglich, zum Leidwesen der Kinder.

Es ist sehr schwierig für ein Kind, das vielleicht nur Ochi-Herero spricht, in der Schule plötzlich auf Englisch oder Afrikaans unterrichtet zu werden. Die GTZ entwickelt deshalb in Namibia Grundschulbücher in allen Minderheits-Sprachen, mit Geschichten, die in einer Welt spielen, die den Kindern vertraut ist.

Die Welt, die den San-Kindern vertraut ist, ist sandig und trocken. Die Hitze flimmert, es gibt kaum Wasser. Die San sind Nomaden, die als Jäger und Sammler durch Wüste und Steppe ziehen. Für die Kinder des Stammes ist es eine große Leistung, überhaupt in die Nähe einer Schule zu kommen. In vielen Schulen der Region gibt es noch kein befestigtes Gebäude. Die Kinder lernen in Zelten oder in Verschlägen aus Holz und Stroh. Sie schlafen auf dem Boden.


Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Die Schule in Okoupaue wird derzeit als „Mobile Unit“ betrieben, in der aufgrund der desolaten Zustände nur 49 Kinder von einem Lehrer in den Klassestufen 0 bis 3 unterrichtet werden.

Es ist davon auszugehen, dass sich die Schüleranzahl mindestens verdoppelt, sobald eine richtige Schule gebaut wurde und das Ministry of Education dann auch mehr Lehrer zur Verfügung stellt. Solange es keine guten Schulen und Anreize zum Schulbesuch, wie zum Beispiel Mittagessen gibt, lassen viele Eltern ihre Kinder Zuhause oder schicken nur einige ihrer Kinder zur Schule.

Die Blechhäuschen dienen den 49 Kindern als Unterrichtsräume und dem Lehrer als Unterkunft. In der prallen Sonne werden diese unerträglich heiß und in der kalten Jahreszeit kalt. Für die Kinder gibt es keine richtige Unterkunft, wenn sie von weither kommen und unter der Woche in der Schule bleiben möchten. Und es gibt auch keine richtige Küche. Die Verhältnisse sind sehr primitiv.

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Die Projektmaßnahmen umfassen den Bau eines Gebäudes in Atriumform mit folgenden Räumen:

- 3 Klassenräume inkl. Möbel
- Speisesaal/Küche mit Torausgang zum Kochplatz / verdeckt /nicht sichtbar - Küche/Lager
- 2 Schlafräume inkl. Betten und Matratzen
- Betreuerzimmer

Zusätzlich wird noch ein kleiner Sanitärblock als zweites Gebäude gebaut.

Fördervolumen: 100.000 Euro

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Outjo - Maarseen Primary School

Bau von 2 Klassenräumen mit einem Lehrerzimmer

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