Palabek (2019)
Erweiterung einer Grundschule um drei Klassenräume
Standort:
Palabek (Uganda/Afrika)
Projektpartner vor Ort: Street Child Deutschland e.V.
Hintergrund:
Uganda ist ein zentrales Aufnahmeland der weltweit aktuell am schnellsten wachsenden Flüchtlingskrise. Daher stehen Bildungseinrichtungen in Uganda vor großen Herausforderungen.
Palabek ist eine der neuen Flüchtlingssiedlungen in Uganda, vor allem für Flüchtlinge aus dem Südsudan.
Über 1,1 Millionen Flüchtlinge sind aufgrund anhaltender Konflikte im Südsudan, der Demokratischen Republik Kongo und Burundi nach Uganda geflohen (Ugandisches Amt des Premierministers [OPM], 2018). 85% der ankommenden Personen sind Frauen und Kinder und über 50% sind im schulpflichtigen Alter (Plan, 2018).
Die Regierung von Uganda verfolgt eine sehr offene Flüchtlingspolitik und bietet jedem Flüchtling das Recht auf Zugang zu grundlegenden Leistungen, einschließlich Bildung und Land. Mittlerweile ist es jedoch das dritthöchste Flüchtlingsaufnahmeland der Welt und die große Zahl der Neuankömmlinge hat sowohl die bestehenden ugandischen Bildungsdienste, als auch die humanitären Einrichtungen für Bildung in Notfällen, stark unter Druck gesetzt. 57% der Kinder im Alter von 3 bis 17 Jahren gehen nicht zur Schule, darunter 3 von 4 Mädchen (Uganda Education Response Plan, 2018).
Das Dorf beherbergt derzeit über 40.000 Flüchtlinge. 13.000 Kinder sind im Grundschulalter und werden derzeit nur von zehn Grundschulen betreut (ERP, 2018). Angesichts der anhaltenden Einreise von Flüchtlingen und des Mangels an Infrastruktur und Grundleistungen sind die bestehenden Schulen und Klassenräume deutlich überlastet. Darüber hinaus sind Kinder oft gezwungen, sehr lange Strecken zur Schule zurückzulegen. Eine universelle Grundbildung ist der wichtigste Schritt zur Beseitigung der globalen Armut und Flucht.
Im Februar diesen Jahres konnten 1.132 weitere Kinder in der Flüchtlingssiedlung Palabek auf die neu errichtete Progressive Primary School zurückkehren. Unser Projektpartner in Uganda errichtete 2018 die Progressive Primary School, eine Grundschule mit sieben Klassenzimmern. Dabei nutzt unsere Partnerorganisation das bewährte integrierte Grundschul- und Schutzmodell, um einigen der stark ausgegrenzten Flüchtlingskinder die Nutzung von integrativen Lernmöglichkeiten zu ermöglichen.
Die Nachfrage übersteigt aber bei weitem die Kapazität der Schule. 1.132 Kinder werden in sieben Klassenräumen unterrichtet. Infolgedessen sind die Klassenräume, insbesondere in den unteren Klassenstufen, stark überlastet. Das Schüler-Lehrer-Verhältnis liegt weit über dem staatlichen Standard von einem Lehrer auf 53 Kinder. Diese Zahl wird voraussichtlich weiter zunehmen, da die Schule erst im Februar eröffnet wurde und sich mehr Flüchtlinge aus dem Südsudan in der Nähe der Schule niederlassen.
Ziel ist es, diese Probleme durch den Bau und die Einrichtung einer neuen 3-Klassenzimmer-Struktur zu lösen. Der Neubau wird nach den Vorgaben des Bildungsministeriums gebaut. Um eine möglichst qualitativ hochwertige Bildung gewährleisten zu können, werden außerdem die Klassenzimmer mit Möbeln wie Tischen und Bänken ausgestattet. Zeitliches Ziel ist es, die Erweiterung vor der Schuleröffnung für das neue Schuljahr im Februar 2020 fertigzustellen.
Dank der Finanzierung aus dem globalen Fonds „Bildung kann nicht warten“ kann sichergestellt werden, dass die laufenden Kosten der Schule nach dem Bau der Schule gesichert sind. Unser Partner wird dann direkt mit den umliegenden Gemeinden zusammenarbeiten, um die neue Einrichtung zu fördern und Kinder, die derzeit keine Schule besuchen, in die Schule aufzunehmen.
Fördervolumen: 33.854 Euro