Perka (2018)

Bau von vier Klassenräumen sowie Schlafräumen, Küche und Bibliothek an einem Grundschul-Internat

Standort:

Perka (Indien/Asien)

Projektpartner vor Ort: Deutsche Welthungerhilfe

Jharkhand ist eine der ärmsten Regionen der Welt und seine Bevölkerung ist in jeder Hinsicht eine der am meisten gefährdeten Indiens. Von 17 Bundesstaaten belegt Jharkhand den 16. Platz auf dem Hunger-Index der indischen Bundesstaaten. Der Zustand des Grundschulbildungssystems ist sehr schlecht. Auch wenn staatliche Stellen behaupten, dass zwei Drittel der Erwachsenen in Jharkhand lesen und schreiben können: Nach internationalen Standards kann nur ein Bruchteil von ihnen als alphabetisiert gelten. Laut dem Jahresbildungsbericht (Annual Status of Education Report) der Nichtregierungsorganisation Pratham kann etwa die Hälfte der Fünftklässler/innen kein Bruchrechnen und nur ca. 48 Prozent können Texte für die zweite Jahrgangsstufe lesen.

Unsere Partnerorganisation in Jharkhand arbeitet in mehr als 1.400 Dörfern in Murhu und Torpa im Distrikt Khunti, in Bandgaon im Distrikt Pashchimi Singhbhum und im Distrikt Latehar im Bundesstaat Jharkhand.

Die oben genannten Gebiete werden von der indischen Regierung zu den rückständigen Distrikten (Backward Districts) gezählt. In diesen Gebieten leben überwiegend Angehörige des Munda-Stamms. Die beschriebene Region ist stark von terroristischen Anschlägen der naxalitischen Extremisten betroffen. Das hat direkte Auswirkungen auf die Schulbildung der Kinder. In manchen Teilen dieser Region sind die Schulen häufig geschlossen und/oder nicht in Betrieb. Obwohl die Kinder lernen wollen und über das Talent dazu verfügen, haben sie keine Chance auf Bildung. Manche Eltern ziehen es auch vor, ihre Kinder in die Stadt zu schicken – aus mehreren Gründen: Sie sind in Sicherheit, können lernen und sie können als Haushaltshilfe oder mit ähnlichen Hilfsarbeiten Geld verdienen.

Die Mädchen allerdings bleiben meistens im Dorf und sind von staatlichen Schulen abhängig. Sie sind es, die am meisten unter dieser Situation leiden. Die Alphabetisierungsrate im Distrikt Khunti beträgt 63,86 Prozent (74,08 Prozent bei Männern und 53,69 Prozent bei Frauen) und die Schulabbruchquote in der Grundschule liegt im Distrikt Khunti bei 64 Prozent. Die Alphabetisierungsrate in Murhu beträgt 48,85 Prozent (62,2 Prozent bei Männern und 37,5 Prozent bei Frauen). Hier wird die hohe Schulabbruchquote bei Mädchen deutlich sichtbar. Mehr als in anderen Regionen haben die Kinder kein Recht auf Bildung.

Die Angehörigen der amtlich registrierten Stämme (Scheduled Tribes) sind am meisten davon betroffen, sie haben einen Anteil von 78 Prozent an der Gesamtbevölkerung in dieser Region. Aus diesem Grund betreibt unser Projektpartner seit sechs Jahren eine Schule für indigene Jungen und Mädchen im Dorf Perka. (Block Murhu, Distrikt Khunti, Bundesstaat Jharkhand).

Dort werden Kinder im Alter zwischen 4 und 11 Jahren unterrichtet. Leider ist man aufgrund fehlender Infrastruktur nicht in der Lage, mehr Kinder unterzubringen, die der Unterstützung bedürften.

Mit dem neuen „REYADEN LIFE Centre“ sollen insbesondere Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren gefördert werden, die die Schule abgebrochen haben und mit einem Vorbereitungskurs an die staatlichen Schulen herangeführt werden sollen („Reyaden“ ist ein Begriff aus der indigenen Sprache Munda und bedeutet: „Unterstützung für alle“). Unser Projektpartner verfügt über Erfahrung in der Grundschulbildung in diesen Gebieten.

Die Planung und Eröffnung des Grundschulinternats werden in enger Abstimmung mit dem Bildungsministerium der Regierung erfolgen. Die Zusammenarbeit mit dem Ministerium wird die Nachhaltigkeit des Projekts sicherstellen. Das REYADEN LIFE Centre wird Kapazitäten haben, um 100 –150 Mädchen zu versorgen, und diese Kinder an das staatliche Bildungssystem heranführen.

Projektmaßnahmen:

  • 4 Klassenräume mit Schreibtischen und Sitzbänken; je 20 pro Klassenraum
  • 4 Schlafräume, mit Schränken, WASH-Anlagen wie Badezimmer, Toiletten, Wasserleitungen, sanitäre Anlagen etc.
  • Küche mit entsprechender Ausstattung und Speiseraum
  • Bibliothek, ausgestattet mit Büchern und anderem Zubehör

Fördervolumen: 50.000 Euro

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