Tawade (2023)

4 Klassenräume + Büro + Lager, 2 Klassenräume + Büro + Lager, Küche mit Speisesaal, Toiletten, Brunnen, Spielplatz, Fußballfeld

Standort:

Tawade (Togo/Afrika)

Projektpartner vor Ort: Ossara e. V.

Region, Land

Das Dorf Tawade besteht aus 5 kleinen Dorfteilen mit insgesamt 3.000 Einwohner*innen und liegt 450 km nördlich der Hauptstadt Lomé und westlich von der Kleinstadt Bassar.

Die Entstehung des Dorfes selbst ist dem traditionellen Eisenbau und -handel in Togo zu verdanken. Händler und Käufer aus dem Dorf Tchitchao bei Kara ließen sich vor ca. 100 Jahren auf ihrem Handelsweg hier nieder. Die Einwohner des Dorfes gehören zum größten Teil der ethnischen Gruppen Kabyè, Peuhls und Lamba an. Die Menschen in Tawade leben hauptsächlich von der traditionell betriebenen Landwirtschaft sowie von der kleinen Vieh- und Ziegenzucht.

Angebaut werden in dieser Gegend u. a. Mais, Hirse und Reis für den Eigenbedarf. Ein Teil der Ernten wird auf dem wöchentlichen Marktplatz verkauft. Soja und Sesam werden mittlerweile zunehmend wie in anderen Regionen Togos angebaut und jedoch von Großhändler*innen zu Dumpingpreisen angekauft.

Wegen des tropischen Klimas besteht das Jahr in der nördlichen Region nur aus zwei Jahreszeiten: einer Trockenzeit (von Mitte Oktober bis Mitte April) und einer Regenzeit (von Mitte April bis Mitte Oktober).

Die Dorfbewohner können wegen dieser durch das Klima bestimmten Gegebenheit und der nichtexistierenden Bewässerungstechniken, den Ackerbau nicht ganzjährig betreiben. Der aktuelle Klimawandel wirkt sich zudem zusätzlich negativ auf die Ernten aus, weil es in der oben Regenzeit immer seltener oder zu viel regnet und die Ernten dadurch schlechter werden.

Allgemeiner Hintergrund

Im „World Happiness Report“ der Vereinten Nationen landete Togo im Jahr 2015 auf dem letzten Platz. Das Ranking basiert auf Richtwerten wie Pro-Kopf-Einkommen, Lebenserwartung, Korruption und soziale Freiheiten. Es hat sich zwar in den vergangenen Jahren etwas nach oben gearbeitet, aber Togo zählt noch immer zu den ärmsten Ländern der Welt.

Die Alphabetisierungsquote in Togo beträgt 63,7 % bei den Erwachsenen. Durchschnittlich hat eine Familie in Togo 4,5 Kinder.

Zwei Drittel der Bevölkerung leben von der Landwirtschaft und von einem Durchschnitts-Bruttoverdienst von 43 Euro pro Monat. 55% der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze.

In der Hafenstadt Lomé findet leider immer noch Kinder-Sklavenhandel statt. Fünf- bis 15-jährige werden als Zwangsarbeiter in die Nachbarländer verkauft.

Voodoo und Naturreligionen spielen in Togo eine große Rolle. Neben 50% Anhängern der Naturreligionen gibt es noch 30% Christen und 20% Muslime.

Noch heute wird an Togoer Gymnasien Deutsch unterrichtet. Auch 100 Jahre nach dem Ende der deutschen Kolonialzeit sprechen geschätzt noch etwa 100.000 Togoer Deutsch.


Hintergrund zum Projekt und aktuelle Herausforderungen

Dem Dorf Tawade fehlt es an grundlegenden Infrastrukturen. Es gibt keine Krankenstation und keine Quelle für sauberes Trinkwasser. Dies ist aktuell neben einem Schulgebäude die höchste Priorität der Dorfgemeinschaft.

Die staatliche Grundschule von Tawade wurde erst 2014 eröffnet und zählte im letzten Schuljahr 2020/21 ca. 141 Schüler*innen, davon 22 Vorschulkinder. Die Schule verfügt derzeit nur über einige provisorische Hütten aus Lehm, Holz und Stroh, die die Eltern selbst gebaut haben. Die Hütten werden in der schulfreien Zeit von freilaufenden Tieren belagert. Kinder und Lehrpersonal sind vor allem in der Regenzeit ständig der Witterung und zudem noch der Gefahr eines Einsturzes des Provisoriums ausgesetzt.

Projektmaßnahmen / Projektbeschreibung

Bau von zwei Schulgebäuden mit vier und zwei Klassenräumen inkl. Möbeln, jeweils einem Büro und einem Lagerraum sowie Bau einer Küche mit Speisesaal und Bau eines Toilettenblocks mit vier Kabinen. Bau eines Brunnens auf dem Schulgelände und Anlage eines Spielplatzes sowie eines Fußballfeldes.

Durch diese Maßnahmen hätte Tawade eine modernes und kindgerechtes Vor- und Grundschulzentrum mit allen benötigten Nebenräumen und könnte so für bis zu 240 Kinder eine gute und ortsnahe Schulbildung in ihrer Herkunftsregion ermöglichen.

Zudem soll der Zugang zu sauberem Wasser durch den Bau eines Pumpbrunnens an dieser Schule ermöglicht werden. Nicht nur die Wasserknappheit wird durch den Brunnen reduziert, sondern Krankheiten durch verunreinigte Wasserquellen sollen auch bekämpft werden.
Sauberes Trinkwasser verbessert und schützt die Gesundheit, gerade in Zeiten von Corona. Es gibt zudem Kindern die Möglichkeit, dauerhaft zur Schule zu gehen und erleichtert das Leben von Frauen im Dorf, da sie nicht mehr täglich weit laufen müssen, um Wasser zu holen.

Die Dorfgemeinde erklärt sich bereit, durch die Bereitstellung des Grundstückes (aktueller Schulstandort), Kies, Wasser und ungelernte Arbeitskraft mitzuwirken. Auch die Unterbringung und Verpflegung der Mitarbeiter der Baufirma übernimmt die Dorfgemeinde.

Fördervolumen: 100.000 Euro

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